2.5 Wachstum und die Rolle von Geistwesen

2.5 Wachstum und die Rolle von Geistwesen

Ich möchte das Bild hier noch um die Perspektive der Geistigen Welt erweitern. Hier geht es um die Frage, welche Rolle die in der Geistigen Welt lebenden Menschen und Wesen in diesem Zusammenhang spielen. Das Thema Geistige Welt, das Leben nach dem Tod und den Bezug zu unserem Leben ausreichend einzuführen, würde den Rahmen der Ausführung sprengen. Jedoch ist ohne das Betrachten dieser Perspektive das Erklärungsmodell unvollständig und die große Bedeutung und Kraft der Arbeit an der Geist-Körper-Einheit sowie von Achtsamkeit und Meditation nicht vollends verständlich.

Eine ausgezeichnete und bodenständige Zusammenfassung über das Thema Geistige Welt und den Bezug zu unserem Leben, bietet das Buch "Lebensraum Ewigkeit" von Johannes Stampf (ISBN: 978-3-8482-2001-499).

In den folgenden Seiten betrachten wir zuerst die Veränderung von Mustern aus psychologischer Sicht und erweitern dies mit allbekannten Prinzipien und Phänomenen. Anschließend wagen wir eine Blick über unseren herkömmlichen Wahrnehmungsbereich hinaus und begutachten die sehr logische Wechselwirkung mit Geistwesen.

Thomas Schuh

2.5.1 Die Veränderung von Mustern

2.5.1 Die Veränderung von Mustern

Durch Erfahrungen und wiederholende Denk-, Reaktions- oder Handlungsabläufe, bilden sich im Gehirn Strukturen. Sind diese Strukturen einmal gebildet, dann laufen diese inneren Abläufe in den gebildeten Strukturen ab. Solange wir nicht bewusst etwas verändern, wiederholen wir die gebildeten Muster. Sie werden zu einem, uns in der Regel unbewussten, Automatismus.

Diese Strukturen steuern beispielsweise unsere motorischen Handlungsabläufe, wie das Schreiben oder Autofahren. Auf der Verhaltensebene sind das unsere Gewohnheiten. Diese Strukturen leiten aber auch unser Denken. Die Gehirnforschung kommt zu dem Schluss, dass unser Denken immer nach dem gleichen Schema abläuft. Solche Strukturen regeln aber auch unsere Reaktionen und Interaktionen mit der Umwelt. Dies wird in der Psychologie kurz als Muster bezeichnet.

Thomas Schuh
Vereinfachte Darstellung einer Struktur oder eines Musters
Einfache Struktur oder Muster

Die Veränderung von Strukturen und Mustern

Das Verlassen der gewohnten Strukturen erfordert eine bewusste Aktion. Einfache Gewohnheiten können durch eine bewusste Anstrengung mit Verstand und Willen verändert werden. Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen ist eine Periode von mindestens 6 Wochen nötig, um neue Verhaltensweisen zur Gewohnheit zu machen. Nach dieser Zeit beginnen sich neue Strukturen zu bilden.

Liegt den Gewohnheiten eine Psychodynamik zugrunde, dann kann dies mit Verstand und Willen alleine nicht verändert werden. Solche Psychodynamiken liegen tiefer und sind meist sehr komplex. Hierzu ist ein entsprechend tieferer Prozess nötig. Dafür müssen unbewusste Strukturen durch Reflexion bewusst gemacht und die komplexen Wechselwirkungen von Wahrnehmung, Interpretationen, Einstellungen und Gefühlen schrittweise verändert werden. Diese Prozesse werden beispielsweise in einer Psychotherapie vollzogen. Es ist auch wissenschaftlich erwiesen, dass eine Psychotherapie Gehirnstrukturen verändert. Solche tiefgreifenden Veränderungen finden auch in Krisen und durch einschneidende Erfahrungen statt.

Veränderung von Strukturen bedeutet immer, dass neue Strukturen geschaffen werden. Dadurch entstehen neue Wahlmöglichkeiten. Alte Strukturen können nicht gelöscht oder eliminiert werden. Eventuell bilden sie sich über Jahrzehnte zurück, wenn sie überhaupt nicht mehr benutzt werden. Sie bleiben aber grundsätzlich bestehen. Dies erklärt auch, warum es immer wieder Rückfälle geben kann. Bei Alkoholikern stellt man fest, dass sie immer Alkoholiker bleiben und nur trocken werden können. Sobald sie wieder zu trinken beginnen, sind sie wieder süchtig.

Die Entwicklung neuer Strukturen und Muster
Die Entwicklung neuer Strukturen und Muster

Veränderung und das Geistige Gemüt

Unser Geistiges Gemüt wird zwar auch durch unsere Lebensweise geprägt, es ist aber viel flexibler als die Gehirnstrukturen. Der Geist kann jeden Moment anders reagieren. Wir können unsere Haltung von einem Moment auf den anderen ändern. Es braucht zwar auch Prozesse, die in uns die Bereitschaft für eine innere Veränderung aufbauen, trotzdem ist der bewusste Geist flexibler und kann positive Veränderungen beispielsweise in der inneren Einstellung viel schneller vollziehen. Dies setzt jedoch voraus, dass das Geistige Gemüt befreit ist. Solange das Physische Gemüt unser Geistiges Gemüt dominiert, ist eine Veränderung und geistiges Wachstum nur sehr begrenzt möglich. Um jedoch das ganze Bild zu verstehen, müssen wir uns auch über den Einfluss der Geistigen Welt bewusst werden.

2.5.2 Das Geben und Empfangen mit Geistwesen

2.5.2 Das Geben und Empfangen mit Geistwesen

Nachdem ich nun ein grobes Bild über Strukturen und Muster gezeichnet habe, möchte ich auf die Wechselwirkung mit Geistwesen eingehen. Unter Geistwesen verstehe ich Geistmenschen, also verstorbene Menschen, die nur noch in der Geistigen Welt existieren, und Engel. Geistwesen haben einen bestimmten Entwicklungsstand genauso wie wir Menschen mit physischen Körper.

Kraft entsteht durch Geben und Empfangen

Ein Grundprinzip, das hier eine Rolle spielt, ist das Geben und Empfangen. Kraft entsteht durch das Geben und Empfangen. Existiert ein Element isoliert und bewegungslos, entsteht keine Kraft.

Wenn wir uns beispielsweise mit einem Thema beschäftigen, darüber lesen und mit anderen darüber sprechen, dann entsteht eine emotionale Energie. Beenden wir das Geben und Empfangen damit, dann flaut die Energie wieder ab. Durch dieses Prinzip entwickeln sich Kräfte und Dynamiken.

Das Prinzip der Anziehung und Resonanz

Geistwesen sind, wie wir, von ihren Lebenserfahrungen geprägt. Sie werden durch Menschen mit ähnlichen Erfahrungen, Einstellungen, Gedanken und Stimmungslagen angezogen. Dies kommt dadurch, dass unsere Gefühle, Gedanken und Einstellungen in ihnen Resonanz erzeugen. Das ist ähnlich, wie wir es in zwischenmenschlichen Beziehungen erleben. Sind wir über einen Verlust traurig, tut es uns gut, mit Menschen darüber zu sprechen, die Ähnliches erfahren haben und uns verstehen. In dieser Verfassung werden wir von euphorischen Menschen nicht angezogen, sondern eher abgestoßen. Im Negativen ziehen sich auch hasserfüllte Menschen nach diesem Prinzip an.

Musterverstärkung durch die Kraft des Gebens und Empfangens mit Geistwesen

Wenn wir uns gedanklich und innerlich mit einem Thema beschäftigen und eine emotionale Energie erzeugen, ziehen wir entsprechende Geistwesen an. Unsere Geisteshaltung, Einstellungen, Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen haben eine Wechselwirkung mit Geistwesen. Die Geistwesen erhalten eine Befriedigung, wenn wir mit ihnen im Einklang leben und entsprechend ihren Impulsen und Bedürfnissen handeln. 

Erlauben wir uns wieder die Gedanken und Einstellungen eines alten negativen Musters zu beleben, dann ziehen wir wieder entsprechende Geistwesen an. Auch wenn wir noch nicht nach dem alten Muster handeln, gewinnt es zunehmend wieder an Kraft. Diese Kraft wird durch das Geben und Empfangen mit den Geistwesen verstärkt. Ist die Kraft aufgebaut, ist es sehr schwierig, den Neigungen des alten Musters zu widerstehen. Diese Kräfte erreichen eine Intensität, die unsere Willenskraft übersteigt. Deshalb passiert es häufig, dass Menschen, die in der Psychotherapie erfolgreich ein neues Muster angeeignet haben, wieder in das alte zurückfallen.

 

Thomas Schuh
Musterverstärkung durch die Kraft des Gebens und Empfangens mit Geistwesen
Musterverstärkung durch die Kraft des Gebens und Empfangens mit Geistwesen

In diesem Diagramm sehen wir ein Geistwesen, das ein ähnliches Muster wie der Mensch hat - angedeutet durch die 3 verbundenen Punkte in rot. Obwohl der Mensch ein neues Muster (türkise Punkte und Linien) geschaffen hat, bleibt es kraftlos, da das alte Muster durch die Interaktion verstärkt wird.

2.5.3 Geistiges Wachstum aus der Perspektive der Beziehung zu Geistwesen

2.5.3 Geistiges Wachstum aus der Perspektive der Beziehung zu Geistwesen

Der Unterschied zwischen höheren- und niederen Geistwesen

Aus meiner persönlichen Erfahrung kenne ich sehr unterschiedliche Formen, wie Geistwesen mit uns interagieren. Dies ist bei höheren und niederen Geistwesen grundsätzlich anders. Höhere Geistwesen leben im Geist der Liebe und versuchen, uns in unserem Ursprünglichen Gemüt zu unterstützen. Sie möchten uns nicht dominieren, sondern behandeln uns mit Achtung. Sie versuchen, uns in unserem innersten Wesenskern, dem Herzen, zu erreichen. Damit wir die Impulse, die uns zu einem besseren Leben bewegen, in uns selbst beleben. Sie geben uns Inspirationen, die uns bei unserem Wachstum und bei der Erfüllung unserer Verantwortung helfen. Sie unterstützen Erkenntnissprozesse und schenken uns bewusstseinserweiternde Erfahrungen. Hohe Geistwesen beleben unser Herz und führen uns zu unserem innersten Wesen.

Niedere Geistwesen dagegen, versuchen, uns mittelbar oder unmittelbar zu dominieren. Böswillige Geistwesen greifen uns bewusst an, um uns an guten Taten zu hindern oder zu schädigen. Aber auch Geistwesen, die in ihrer Unreife gefangen und nicht aktiv böswillig sind, versuchen durch uns ihre Triebe und stark selbstbezogenen Beweggründe zu befriedigen. Dadurch verstärken sie unsere selbstbezogenen Verlangen und die Dominanz unseres Physischen Gemüts. Somit haben sie auch eine Wirkung, die eine Dominanz über unser Geistiges Gemüt ausübt und unser Wachstum blockiert.

Es gibt auch gutwillige Geistwesen, die jedoch noch sehr unreif und wenig liebes-fähig sind. Diese kritisieren uns und klagen uns an, oder sie versuchen uns in eine gute Richtung zu drängen. Hier spürt man auch deutlich die mangelnde Liebesfähigkeit und den Versuch uns mit einer respektarmen Haltung zu beeinflussen.

Es gibt noch andere Qualitäten der Interaktion, dies soll an dieser Stelle jedoch genügen. Wir können also zusammenfassen, dass höhere Geistwesen versuchen, durch unser Herz zu wirken und niedere uns durch Gedanken und die Verstärkung von Gefühlen und physischen Verlangen beeinflussen. Niedere Geistwesen verstärken damit die Dominanz unseres physischen Gemüts und verhindern die Befreiung unseres Geistigen Gemüts und unseres Herzens. Höhere Geistwesen hingegen unterstützen uns liebevoll bei der Befreiung unseres Geistigen Gemüts.

Thomas Schuh
Geistiges Wachstum aus der Perspektive der Bezeihung zu Geistwesen
Geistiges Wachstum aus der Perspektive der Bezeihung zu Geistwesen

 

Das Diagramm zeigt verschiedene Ebenen der Geistigen Welt. In niederen Geistigen Sphären befinden sich böswillige und unreife Geistwesen, die ein egozentriertes Leben geführt haben. Sie verstärken bei Menschen die ungesunde Dominanz des selbstbezogenen Physischen Gemüts, wodurch das Erwachen des Geistigen Gemüts blockiert wird.

Durch das Diagramm soll ersichtlich werden, dass wir das Geben und Empfangen mit niederen Geistwesen beenden müssen, um unser Geistiges Gemüt zu befreien. Und zudem ein gutes Geben und Empfangen mit höheren Geistwesen aufnehmen, die unser Geistiges Gemüt stärken.

Das Geben und Empfangen mit Geistwesen entsteht auf einer Grundlage, die in uns liegt. Wir entziehen uns dem Einfluss dieser Geistwesen, indem wir uns verändern. Besonders wenn wir eine liebevolle selbstlose Geisteshaltung aufbauen und danach handeln.

Durch diesen Prozess reifen wir innerlich und steigen selbst in höhere geistige Ebenen auf. Aufsteigen geht einher mit dem inneren Reifezustand. Hierbei ist vorallem die Befreiung von Barrieren und Begrenzungen im eigenen Herzen von zentraler Bedeutung. Hierdurch kommen wir in Einklang mit unserem innersten Wesenskern, der selbstlos ist und aus Liebe heraus leben möchte. Dies führt zum inneren Frieden und zur inneren Freiheit sowie zum höchstem menschlichen Glück.

Es sei hier nur kurz eine weiteres Prinzip erwähnt. Wenn Menschen daran arbeiten, in eine höhere Sphäre aufzusteigen, wehren sich die Geistwesen häufig und kämpfen dagegen an. Es gibt in diesem Zusammenhang ein Prinzip das Sun Myung Moon das Wiedergutmachungsprinzip nennt. Das besagt, dass ein Mensch, der in eine höhere Sphäre aufsteigen will, einen Preis bezahlen muss. Dieser Preis kann passiv dadurch bezahlt werden, dass man schwierige Phasen mit einer guten Geisteshaltung durchlebt. Oder er kann aktiv bezahlt werden, indem man bewusst gute Grundlagen über eine Zeitperiode wie z.B. 40 Tage hinweg legt. Diese Grundlagen sind nötig, um sich von den negativen Geistwesen abzutrennen und uns selbst zu reinigen. 

Die Wirkung von Meditation und Achtsamkeit auf das Geben und Empfangen mit Geistwesen

Durch die Praxis der Achtsamkeit und die Übung der Mediation zentrieren wir uns und beenden die Interaktion in unserer Bilder- und Gedankenwelt. Damit reduziert sich gleichzeitig auch das Geben und Empfangen mit Geistwesen, die uns über Gedanken, Gefühle und Verlangen beeinflussen.

Das kann man selbst ausprobieren. Wenn man in einem negativen emotionalen Zustand ist und im Kopf innere Dialog und fixe Gedankenschleifen ablaufen, dann ist es sehr schwer, achtsam zu sein. In diesem Zustand sind wir nur sehr begrenzt in der Lage, eine gute innere Haltung und gute Lösung zu finden. Üben wir in einer solchen Situation trotzdem konsequent Meditation und Achtsamkeit, dann passiert zuerst einmal nichts. Nach einer gewissen Zeit löst sich jedoch etwas und wir fühlen uns wieder frei. Dann können wir Ängste und negative Gefühle loslassen und sind wieder Herr über unsere Gefühls- und Gedankenwelt. Dann sind wir wieder in der Lage, hochwertige Lösungen zu finden und umzusetzen.

Durch Achtsamkeit entziehen wir diesen Dynamiken, sowie dem Einfluss der niederen Geistwesen die Kraft. Dadurch kann sich unser Geistiges Gemüt von der Dominanz des Physischen befreien. Wir kommen wieder in Kontakt mit unserem innersten Wesen und unserem Herzen, wodurch wir offen und liebes-fähig werden. Daher hat Buddha festgestellt, dass Meditation und Achtsamkeit das Gemüt reinigt und von dem selbstbezogenen Ego befreit.