1.3. Äußere und innere Dimension des Glaubenslebens
Pater Bernhard, ein *Zisterziensermönch und Priester, sagt Folgendes:
Die Theologie und die Sakramente sind wie eine äußere Schale, die bereits etwas vom inneren Kern verrät. Der innere Kern ist die mystische Erfahrung mit Gott. Die Schale weist auf den Kern hin, aber wir können die Schale nicht "essen."
Unser Glaubensleben umfasst Handlungen wie das Studium heiliger Schriften, den Besuch von Glaubensveranstaltungen, die Ausübung von Ritualen, das Sprechen von Gebeten sowie religiös motivierte Aktivitäten zum Wohle anderer. Dies bezeichnen wir als einen religiösen Lebensstil. All diese Handlungen haben eine äußere und eine innere Dimension.
Pater Bernhard veranschaulicht dies mit der Metapher einer Schale und eines Kerns: Das Äußere kann uns zum Inneren führen, doch das Innere ist der direkte Zugang zu Gott.
Oft begnügen sich religiöse Menschen mit der Schale und hören auf, nach dem Kern zu suchen. Gelegentlich machen sie indirekte Erfahrungen mit Gott, etwa durch Gebetserhörungen: Wir beten, und etwas geschieht, das wir als Antwort Gottes deuten.
Die direkte Erfahrung hingegen ist die mystische Erfahrung mit Gott. Hier erleben wir seine Präsenz und Liebe unmittelbar in unserem Inneren. Mystik ist die reale Erfahrung der geistigen Wirklichkeit des lebendigen Gottes.
Der mystische Weg ist ein innerer Pfad, auf dem wir Gott direkt erfahren und eins mit ihm werden.