1.12. Die Balance zwischen Wahrheit und Geist
If you want to preach for one hour, you must pray for eight hours.
Sun Myung Moon und seine Frau Hak Ja Han betonen, dass es eine Balance zwischen Wahrheit und Geist geben sollte. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Methode der Wahrheit das Studium, den Glauben und die Praxis umfasst. Die Methoden des Geistes sind Meditation, Gebet und Achtsamkeit. Daraus folgt selbstverständlich eine ähnliche Lebensweise. Der Unterschied liegt darin, dass die Handlungen hier nicht primär aus dem Verstehen, sondern aus dem Heiligen Geist initiiert werden. Wahrheit beginnt eher äußerlich, während Geist einen inneren Fokus hat.
Der Fokus des Ansatzes durch Wahrheit liegt auf der persönlichen Verantwortung. Der Ansatz des Geistes vertraut auf das Erlangen der Gnade Gottes und das Wirken Gottes. Im GP wird erklärt, dass zur Verwirklichung des Willens Gottes 95 % Gottes Verantwortung und 5 % die Verantwortung des Menschen sind. Diese 5 % bedeuten für den Menschen jedoch 100 % Einsatz. Dennoch dürfen wir nicht aus den Augen verlieren, dass das Wirken Gottes der Großteil ist. Verantwortung und Vertrauen müssen in Balance sein.
Was bedeutet Vertrauen in diesem Zusammenhang?
Vertrauen bedeutet, dass wir eine Haltung einnehmen, die nicht auf unser eigenes Wirken fokussiert ist. „Ohne mich könnt ihr nichts tun“ – Jesus Christus. Eine Haltung der Demut und Offenheit für Gott ist eine wesentliche Voraussetzung, damit Gott wirken kann.
Im Gebet des Geistes lernen wir, Gott staunend zu betrachten – vergleichbar mit dem Schauen in den Himmel in der Sehnsucht, eine Sternschnuppe zu sehen. Niemand weiß, wann sie erscheint, und niemand kann sie beeinflussen. Die Gnade Gottes kommt zu seiner Zeit und auf seine Art und Weise. Das liegt nicht in unserer Hand. Unsere liebevolle Hinwendung zu Gott ist jedoch die Voraussetzung, um die Gnade zu empfangen. Auf dem Weg des Gebets ist das Verharren in dieser Haltung und das vertrauensvolle Hinwenden ein Teil des Weges. Die Zeit, die wir bis zum Erhalt der Gnade durchhalten und gewissermaßen durchleiden, ist Wiedergutmachung.
Wie schon erwähnt sollten die persönliche Verantwortung und Aktivität mit einem tiefen Vertrauen in Gott in Balance kommen.