Gewissen
Koreanisch: yangshim 양심 (wörtl: gutes Herz, gutes Gemüt)
Siehe auch Seite "Das Gewissen".
Das Gewissen ist jene Funktion des menschlichen Geistes, die uns dank ihrer innewohnenden Veranlagung unablässig in Richtung dessen führt, was wir für das Gute halten. Durch den Fall versanken die Menschen jedoch in Unkenntnis um Gott und folglich in Unkenntnis um den absoluten Standard des Guten. Aus diesem Grund sind wir außerstande, den korrekten Maßstab des Guten für unser Gewissen festzulegen. Wenn der Standard des Guten schwankt, wechselt auch der Maßstab unseres Gewissens. Das bewirkt immer neuen Streit selbst unter jenen Menschen, die sich für ein gewissenhaftes Leben einsetzen.
Das Ursprüngliche Gemüt ist jene Anlage des menschlichen Geistes, die dem absolut Guten zustrebt. Es steht zum Gewissen in einer Beziehung wie Sông Sang zu Hyông Sang. Das Gewissen eines Menschen leitet ihn zum Streben nach dem Guten, so wie es nach seinem in Unkenntnis festgelegten Maßstab aussieht, selbst wenn dieser Maßstab vom ursprünglichen Standard abweicht. Das Ursprüngliche Gemüt ist jedoch für die absolut korrekte Richtung empfänglich, weist jeden fehlerhaften Maßstab zurück und bemüht sich, das Gewissen zu korrigieren.
Das Göttliche Prinzip S. 59 Abs. 2
Wie verdorben und böse eine Person auch sein mag, die Kraft des Gewissens, die sie zu einem tugendhaften Leben drängt, bleibt unablässig in ihrem inneren Selbst aktiv. Das trifft auf Menschen und Völker aller Zeiten zu. Niemand kann die Kraft des Gewissens ersticken. Sie wirkt sogar, ohne dass man es bewusst wahrnimmt. Im gleichen Moment, in dem eine Person eine böse Tat begeht, wird sie auch schon von Gewissensbissen heimgesucht. Fehlte die Funktion des Gewissens in gefallenen Menschen, so wäre Gottes Vorsehung der Wiederherstellung ein Ding der Unmöglichkeit. Wie entsteht die Kraft des Gewissens? Da alle Kräfte durch Geben und Empfangen erzeugt werden, kann das Gewissen die für sein Wirken erforderliche Kraft nicht allein hervorbringen. Das heißt, das Gewissen kann nur wirken, wenn es eine gemeinsame Grundlage mit einem Subjektpartner errichtet und Geben und Empfangen mit ihm aufnimmt. Der letztendliche Subjektpartner unseres Gewissens ist Gott.
Das Göttliche Prinzip S. 28 Abs. 4