4.1. Der Nullpunkt Standard
4.1. Der Nullpunkt Standard
Zuerst einige Passagen aus Ansprachen von Sun Myung Moon.
Um spirituelle Erfahrungen zu haben, muss man zuerst beten. Du musst deinen Geist fokussieren. Wenn du kannst, solltest du zum Nullpunkt hinabsteigen.
Was ist der schnellste Weg, dies zu erreichen? Der schnellste Weg zum Nullpunkt ist, sich zu demütigen.
Deshalb konzentrieren sich Menschen, die Zen-Meditation praktizieren, auf die Frage: „Was ist der Geist?” Die Antwort ist sehr einfach. Da Gott das ewige, ideale Subjekt des Guten ist, kann der Geist jederzeit die Position eines unveränderlichen Objektpartners vor diesem Subjekt einnehmen. Dies wird in der Vereinigungskirche als der Geistiges Gemüt bezeichnet. Wenn du in einen mystischen Zustand im Gebet eintauchst und eine wechselseitige Beziehung mit Gott eingehst, dann erscheint transzendentale Kraft in dir. Es ist, als der Gautama Buddha das Nirwana erreichte und bemerkte: „Im Himmel und auf Erden bin nur ich der Ehrwürdige.”
Ein zentraler Begriff in der mystischen Lehre von Sun Myung Moon ist der Nullpunkt-Standard. Er beschreibt den Zustand des Gemüts, in dem wir zu vollkommenen Objektpartnern Gottes werden. Dieser Zustand ist essenziell für das Erreichen der Einheit mit Gott.
In diesem Kapitel werden wir eine der wichtigsten Reden Sun Myung Moons im Detail durchgehen, um den Nullpunkt-Zustand besser zu verstehen und die tiefere Bedeutung dieses Zustands zu erfassen.
Obwohl wir uns in einer Situation befinden mögen, in der wir Gott als Mittelpunkt unseres Glaubens verehren, ist unsere Position doch unklar. Wo sollten wir dann nach dieser Position Ausschau halten?
Obwohl unser Subjektpartner klar etabliert ist, können wir das nicht empfinden. Wir können eine solche geistige Angelegenheit nicht mit der gleichen Bestimmtheit wahrnehmen, mit der wir Dinge mit unseren fünf physischen Sinnen erkennen. Wenn wir uns überlegen, wie wir an dieses Problem herangehen sollten, dann wird uns klar werden, dass wir nicht damit beginnen können, den Subjektpartner zu untersuchen. Wir können diese Sache nicht wirklich anpacken, indem wir Gott selbst untersuchen. Wir sollten vielmehr damit beginnen, zuerst in uns selbst hineinzuschauen.
Dieses Zitat liefert uns einen entscheidenden Hinweis für den mystischen Weg, um mit Gott eins zu werden. Der Weg beginnt nicht im Außen, sondern in uns selbst. Er führt nicht an unserem eigenen Inneren vorbei, sondern fordert uns auf, in die Tiefe unseres Selbst einzutauchen.
Der mystische Weg ist ein innerer Prozess, bei dem wir Gott in unserem eigenen Herzen und Geist suchen. Diese Reise nach innen ist der erste Schritt, um die Verbindung mit dem Göttlichen zu entdecken und zu vertiefen.
Jede Person besitzt ein Gemüt und einen Körper. Obwohl wir Gemüt und Körper besitzen, können wir nicht auf unseren Körper ausgerichtet nach dieser Position suchen. Die Suche sollte vielmehr auf das Gemüt ausgerichtet sein.
Der Begriff „Gemüt“ verweist in diesem Zusammenhang nicht auf die herkömmliche menschliche Psyche, sondern auf das Geistige Gemüt, den inneren Aspekt des geistigen Selbst. Daher liegt die wahre Suche nach Gott nicht allein in den psychologischen Prozessen des Körpers, sondern im Geistigen Gemüt, das einen höheren Aspekt unseres Selbst repräsentiert.
Die Suche nach Gott bedeutet somit die Suche nach diesem tieferen, geistigen Aspekt unseres Wesens – dem Geistigen Gemüt. Dieses stellt unsere Brücke zur Welt des Geistes und zu Gott dar.
Es geht darum, sich von den oberflächlichen Aspekten der Psyche zu lösen und Zugang zum Geistigen Gemüt zu finden, das als das wahre Tor zu Gott und zur inneren Einheit mit ihm verstanden wird.
Wenn wir heutzutage gefallene Menschen beobachten, ob es tausend oder auch zehntausend sind, können wir dann beobachten, dass jeder das gleiche Gemüt hat? Obwohl die Wurzel vielleicht die gleiche sein mag, unterscheiden sich die Gemüter, abhängig von der Natur ihres jeweiligen Umfelds. Sie sind nicht alle gleich. Warum nicht? Unsere Gesichter unterscheiden sich, unsere Gewohnheiten unterscheiden sich, und die Gefühle, die wir empfinden, unterscheiden sich auch.
In diesem Zitat bezieht sich das „Gemüt“ auf das gewöhnliche Gemüt, also die menschliche Psyche. Es wird hier darauf hingewiesen, dass, obwohl alle Menschen die gleiche grundlegende Natur haben, ihre individuellen Erfahrungen und Umfelder zu unterschiedlichen Ausprägungen ihres Gemüts führen. Unsere Erfahrungen, besonders im familiären und sozialen Umfeld, prägen unser Denken, Fühlen und unsere Gewohnheiten, weshalb sich unsere Gemüter voneinander unterscheiden. Diese Unterschiede sind Ausdruck unserer einzigartigen persönlichen Entwicklung und der Art und Weise, wie wir als Individuen auf unsere Umwelt reagieren.
In gleicher Weise sind unsere horizontale Linie und die senkrechte Linie, mit der wir einen Winkel bilden, verschieden. Wir müssen den Winkel richtig einstellen.
Wenn ihr eine horizontale Linie betrachtet, dann erscheint sie wie eine Fläche. Aber wenn sie senkrecht steht, dann wird der Standard für diese senkrechte Linie anders sein. Wie passt ihr euch dem Nullpunkt an?
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In dieser Metapher wird die horizontale Linie als das variierende menschliche Gemüt, die Psyche, verstanden, die durch unterschiedliche Lebenserfahrungen geprägt ist. Die senkrechte Linie hingegen repräsentiert das Geistige Gemüt, das laut dem Göttlichen Prinzip untrennbar mit Gott verbunden ist. Der Winkel, den diese Linien bilden, muss korrekt eingestellt werden, um in Einklang mit Gott zu kommen.
Ein Winkel von 90 Grad symbolisiert den Zustand des Gemüts, in dem wir uns mit Gott verbinden können – der Nullpunkt-Standard. Der „Nullpunkt-Standard“ beschreibt den Zustand, in dem das menschliche Gemüt optimal ausgerichtet ist, um sich direkt mit Gott zu verbinden. Dieser Zustand ist die Voraussetzung, um die volle Einheit mit Gott zu erfahren.
4.2. Welcher Zustand herrscht beim Gemüt im Nullpunkt-Zustand?
4.2. Welcher Zustand herrscht beim Gemüt im Nullpunkt-Zustand?
Was für ein Standard ist das? Es ist etwas, das existiert, aber doch nicht existiert, oder etwas, das nicht existiert und doch vorhanden ist. Einen solchen Ort gibt es.
Wer den Buddhismus kennt, weiß sofort, was hier gemeint ist. Es ist das „Nichts“, auf Japanisch „Mu“. Das bekannteste Rinzai-Zen-Koan, das eine buddhistische Kontemplation auf das „Nichts“ darstellt. Sun Myung Moon sagte einmal, dass das „Nichts“ im Buddhismus Gott ist.
Hinter jedem Inhalt des Gemüts, also Verstand, Gefühl und Wille, liegt ein Bereich im Menschen, den wir Geist nennen. Das Gemüt hat immer einen Inhalt. Um über das Gemüt in den geistigen Bereich vorzudringen, müssen wir allen Inhalt loslassen. Das ist der Nullpunkt des Gemüts.
Dies ähnelt dem mystischen Prozess in der Praxis der Zen-Buddhisten, die in ihrer Kontemplation mit dem Koan „Was ist Geist?“ in den geistigen Bereich eintauchen. Die Antwort auf die Frage ist: „Kein Geist!“. Der Begriff Geist ist immer noch Inhalt und hält uns im Gemüt gefangen, doch Geist ist jenseits des Gemüts und somit von jeglichem Inhalt befreit.
Die Natur des Gemüts und des Geistes sind unterschiedlich
Für Menschen ohne mystische Erfahrungen mag es sehr seltsam klingen, dass Geist keinen Inhalt hat. Es ist jedoch die Erfahrung der Mystiker aller Religionen, dass man durch den Nullpunkt des Gemüts gehen muss um die Präsenz Gottes direkter zu erfahren.
Das bedeutet nicht, dass Gott keine konkrete Botschaften gibt die Inhalt haben. Sobald etwas von Gottes Geist auf unser Gemüt trifft erscheint es wieder als für uns verständlicher Inhalt. Dann können Gottes Botschaft als Satz formulieren und kommunizieren. Jedoch ist die Kommunikation im Geist von anderer Natur als der Inhalt unseres Verstandes. Eine Person, die mit Gott eins ist, bleibt dennoch ein Individuum mit persönlichen Merkmalen. Sie vereint jedoch den Geist Gottes mit dem Gemüt und dem Körper eines einzelnen Menschen.
Wir erinnern uns an die Aussagen von Meister Eckhart.
Je mehr du loslässt, desto näher bist du Gott… Gott ist dort, wo der Mensch aufhört.
Im Nullpunkt-Zustand des Gemüts sind wir frei von persönlichem Denken, Fühlen und Wollen und vollständig offen für Gott. Gott kann in uns einziehen und wohnen. Unser „Ich“ ist dann nicht mehr das menschliche Ego, sondern Gott, der in unserem Herzen, dem Zentrum des geistigen Gemüts, präsent ist.
Das klingt wie ein Widerspruch zu der vorherigen Aussage. Ist der Mensch noch ein Individuum, nachdem er eins mit Gott ist? Ja und Nein – beides ist richtig. Im Nullpunkt-Zustand werden wir vollkommen offen für Gott. Gott zieht in uns ein. Im innersten sind wir in Resonanz mit Gott und wahrer Liebe. Gott wirkt in uns auf der Ebene des Geistes, aber durch die Ebene des Gemüts erhält sein Wirken Form und Ausdruck eines Individuums.
4.3. Wie finden wir den Weg zum Nulllpunk-Zustand?
4.3. Wie finden wir den Weg zum Nulllpunk-Zustand?
Diejenigen, die Zen-Meditation üben, gebrauchen den Begriff Ekstase, um einen ähnlichen Zustand des Gemüts (Nullpunkt-Zustand) zu beschreiben. Ihr solltet fähig sein, eine solche geistige Stufe zu erreichen.
Durch Zen-Meditation erreicht man also einen ähnlichen Zustand wie den Nullpunkt-Zustand.
Als Umkehrschluss könnte man sagen, dass wir etwas Ähnliches wie Zen-Meditation praktizieren müssen, um den Nullpunkt-Zustand zu erreichen.
Was ist dieser Zustand genauer?
Das Wort „Ekstase“ könnte irreführend sein. Das ursprüngliche Sanskrit-Wort für diesen Zustand ist Samadhi, auf Japanisch Sanmai (三昧) und wird üblicherweise als „meditative Versenkung“ übersetzt.
Samadhi ist ein Zustand den man in tiefer Meditation erreichen kann.
4.4. Betrachten wir den Samadhi Zustand genauer anhand der Erfahrungen?
4.4. Betrachten wir den Samadhi Zustand genauer anhand der Erfahrungen?
Beschreibung der Merkmale von Samadhi aus buddhistischer Literatur:
- Einpünktigkeit des Geistes (ekaggatā): Der Geist wird fokussiert und von Ablenkungen befreit, was zu Klarheit und Stabilität führt.
- Tiefe Ruhe und Gelassenheit (samatha): Körperliche und geistige Unruhe werden überwunden, was zu einem Zustand der Stille führt.
- Freude und Glückseligkeit (pīti und sukha): In tieferen Samadhi-Zuständen treten oft Gefühle von Freude und Wohlbefinden auf.
- Transzendenz des Denkens: Der Zustand geht über das gewöhnliche diskursive Denken hinaus und ermöglicht direkte, intuitive Einsichten.
Hier ist die Beschreibung tiefer Meditationszustände anhand meiner Erfahrungen:
- Hier sind die automatischen Gedanken zu einem Ende gekommen. Ruhe und Stille sind eingekehrt.
- Das erzeugt auch eine innere Ruhe, Gelassenheit und Erleichterung.
- Man verweilt im reinen Da-Sein. Da-Sein ist ein sehr schöner und kraftvoller Zustand.
- Das Herz ist offen und bewegt. Man spürt das geistige Herz und darin Liebe und Freude. Man ist sich der Anwesenheit Gottes bewusst. Gott ist im Raum um einen herum und gleichzeitig im eigenen Herzen.
- Man ist zudem offen für den geistigen Bereich. Hier hat man Zugang zu Intuition und Inspiration. Man ist der geistigen Welt sehr nahe, ohne Geister zu hören oder zu sehen. Dennoch fühlt man sich genauso in der geistigen Welt wie in der physischen Welt.
Manchmal ist es, als ob der ganze Raum ausgefüllt ist mit einer Botschaft. Ich fühle etwas geistig sehr klar und deutlich, beispielsweise die Präsenz der wahren Mutter oder des wahren Vaters. Oder es ist jemand vom Berg Athos anwesend. Wenn man hier selbst einen Gedanken denkt, hat dieser große Wirkung. Da man sich in einem Zustand natürlicher Ehrfurcht befindet, denkt man hier nicht einfach, etwas, außer es hat wirklich eine große Bedeutung und ist stimmig mit dem Herzen.
In tiefer Meditation sind nicht immer alle Aspekte gleichzeitig präsent. Es gibt unterschiedliche Zustände, in denen bestimmte Erfahrungen im Vordergrund stehen. Diese Zustände können sehr verschieden lang andauern. Manchmal erlebe ich sie für ein paar Minuten am Ende der Meditation. Selten tritt ein solcher Zustand direkt zu Beginn auf. Oft sind es zunächst nur wenige Sekunden, gefolgt von wiederkehrendem Denken, bevor ich nach und nach länger eintauche und schließlich darin verweilen kann.
In jedem Fall ist geistige Unterstützung dabei entscheidend. Solche Zustände lassen sich nicht aus eigener Kraft erreichen – sie sind immer ein Akt der Gnade. Man wird sozusagen von Gott mit Liebe in diesen Zustand gehoben.
Häufig geht dieser Erfahrung eine Phase voraus, in der man wochen- oder sogar monatelang mit sich selbst und der Meditation ringt. Dann, plötzlich, erhält man die Gnade.
4.5. Der Nullpunkt-Zustand und Samadhi Erfahrungen
4.5. Der Nullpunkt-Zustand und Samadhi Erfahrungen
Wir haben also gehört, dass der Nullpunk-Zustand den Sun Myung Moon erwähnt dem Zustand von Samadhi ähnelt, der in Zen-Meditation erreicht werden kann. Zudem haben wir die tatsächlichen Erfahrungen in diesem Zustand näher betrachtet.
Hier sei anzumerken, dass das Hauptziel des Weges nicht mystische Erfahrungen in der Meditation sind, sondern die Liebe Gottes in sich zu tragen und in den Handlungen des Lebens zu verwirklichen.
Lasst uns noch einen weiteren Punkt aus Sun Myung Moons Ansprache über den Nullpunktzustand betrachten.
Sobald ihr diesen Standard erreicht, werdet ihr etwas finden, das es eurem horizontalen Standard sicherlich ermöglicht, zu erwidern.
In diesem Zustand geschieht noch etwas Entscheidendes: Wir werden etwas finden, das es unserem menschlichen Gemüt, unserer Psyche, ermöglicht, auf Gott zu antworten. Bereiche unseres Gemüts treten in Resonanz mit Gott.
An diesem Punkt wirkt Gott auf uns ein und bewirkt eine tiefgreifende innere Veränderung. Unser Gemüt wird von innen heraus gereinigt. Auch in der christlichen Mystik wird betont, dass das Verweilen im reinen Schauen auf Gott eine tiefgreifende Veränderung in uns bewirkt.
4.6. Das Tor des Geistigen Gemüts
4.6. Das Tor des Geistigen Gemüts
Im Anschluss spricht Sun Myung Moon über das Tor des Gemüts. Der Begriff „Gemüt“, wie er in diesem Abschnitt verwendet wird ist das Geistige Gemüt.
Es gibt ein Tor in eurem Gemüt und es wird das Tor des Gemüts genannt. Es öffnet sich nicht nur in eine Richtung. Da euer Gemüt sich dreht, bewegt sich auch das Tor. Ohne durch ein solches Tor zu gehen, könnt ihr, als ein Minus, keine Beziehung zum Plus aufbauen. Jeder besitzt ein solches Tor des Gemüts. Wenn ihr betet, dann bekommt ihr ein anderes Gefühl, abhängig vom Zeitpunkt eures Gebetes...
Wenn das Tor Gottes und das Tor eures Gemüts vollkommen eins werden und sich um einen bestimmten Standard drehen, dann werdet ihr den Weg finden, auf dem ihr voll und ganz erfahren könnt, was Gott fühlt...
Was solltet ihr tun, um diesen Zustand zu erreichen? Ihr müsst euer Gemüt kultivieren.
Seid euch daher ständig der Tiefe eures Gemüts bewusst und versucht, das Tor zu eurem Gemüt zu öffnen. Versucht es dann auf den Ort auszurichten, an dem sich das Tor des Himmels befindet. In eurem Glaubensleben ist dies das kostbarste Ziel, das ihr erreichen könnt...
Ihr werdet ein neues, dreidimensionales Gefühl erleben, das ihr niemals vorher empfunden habt. Irgendwie werdet ihr dahin kommen, dieses unbekannte Gefühl zu erleben.
Zusammenfassung über das Tor des Gemüts
Sobald du den Nullpunkt-Zustand erreichst, der dem Zustand des Samadhi ähnelt, wirst du das Tor des Geistigen Gemüts entdecken.
Das Tor des geistigen Gemüts dreht sich und ist zu bestimmten Zeiten mehr oder weniger für Gott geöffnet.
Indem du das Tor deines geistigen Gemüts auf Gott ausrichtest, wirst du fühlen, was Gott fühlt.
Aus meiner Erfahrung: Wenn du spirituelle Sensibilität entwickelt hast – was bedeutet, dass dein geistiges Gemüt erwacht ist – wirst du es spüren, wenn du in der Lage bist, dich innerlich Gott zuzuwenden.
4.7. Abschließend zu diesem Entwurf eines mystischen Ansatzes
4.7. Abschließend zu diesem Entwurf eines mystischen Ansatzes
Dies war ein kurzer Einblick und eine Begriffsklärung über wichtige Begriffe der mystischen Lehre von Sun Myung Moon. Diese Begriffe haben wenig Beachtung in den Vorträgen über das Göttliche Prinzip gefunden, sind jedoch für den praktischen mystischen Weg von zentraler Bedeutung.
Durch die Verbindung mit altbekannten Begriffen aus den mystischen Religionen wie Hinduismus und Buddhismus sowie der christlichen Mystik können wir die Lehren miteinander verbinden und voneinander lernen. Wir können als Christen vom Buddhismus lernen, der eine sehr präzise, praktische Lehre über den Weg der Meditation und Kontemplation bietet. Auf der anderen Seite können wir die mystische Lehre von Sun Myung Moon erst verstehen, wenn wir die mystischen Lehren anderer Religionen kennen, da wir dadurch die Erfahrungen von Mystikern und Heiligen mit den Begriffen in Verbindung bringen können.
Letztendlich erfassen wir die Mystik erst, nachdem wir selbst Erfahrungen im Bereich des Geistes und eigene Erleuchtungserfahrungen gemacht haben. Dafür brauchen wir jedoch einen konkreten, praktischen Weg, der uns dorthin führt.
Nicht zuletzt entwickelt sich die Vorsehung Gottes weiter. Sun Myung Moons Offenbarungen und Lehre, die wir als großes Update der christlichen Lehre verstehen können, müssen auch ein Update des mystischen Verständnisses und der Praxis nach sich ziehen.
Im folgenden Kapitel wird präzisiert, was mystische Erfahrungen sind. Zudem werde ich anhand meiner eigenen Erfahrungen den Prozess auf dem Weg des Gebets hin zum Einswerden mit Gott darlegen, den mir Gott durch meine Erfahrungen angedeutet hat. Im nachfolgenden Kapitel geht es um die Praxis des Gebets.