2.6.1.9 Das Öffnen

Als ich im März 2008 das Privileg hatte, eine persönliche Audienz bei Kendo Sugihara -  einem international bekannten Zen-Mönch - zu bekommen, stellt ich folgende Frage. Welche Anstrengung unternimmt ein Zen-Mönch, um geistig zu wachsen? Seine Antwort war: "Man muss sich nicht anstrengen, sondern nur öffnen". Die Tragweite dieser Antwort, wurde mir erst in den darauffolgenden Jahren bewusst.

Audienz bei Kendo Sugihara in Japan
Audienz bei Kendo Sugihara in Japan
Von Links: Mizue Schuh (Geb. Kishimoto), Thomas Schuh, Kendo Sugihara, Kazuo Kishimoto

Das Öffnen

Das Öffnen ist einer der wesentlichsten Aspekte der geistigen Entwicklung. Laut dem Göttlichen Prinzip, ist die wesentlichste Fähigkeit, die wir in unserem Leben entwickeln sollten, die Fähigkeit, Gottes Liebe zu empfangen. Hierfür ist das Öffnen des Herzens für Gottes Liebe unabdingbar. Wir haben auch schon festgestellt, dass ein höher entwickelter Mensch, intensivere Gefühle und Empfindungen hat. Dies entsteht durch das Öffnen des Herzens.

Das Öffnen erfordert eine entsprechende Geisteshaltung, sowie Vertrauen. Wir können uns nicht willentlich öffnen. Es ist das Resultat eines erfolgreich durchlaufenen Prozesses. Ich habe schon erklärt, dass Meditation nicht Konzentration ist, sondern das Bewusstsein befreit, welches offen und weit ist. Wir sollten uns bei der Meditation darüber klar sein, dass der Zielzustand ein offener Zustand ist.

Das Öffnen des Herzens ist ein Haupthema des Kapitels über Gemüt und Herz und des Kapitels über das Zuwenden und das Öffnen für Gott. Hier wird der Prozess ausführlich und tiefgehend beschrieben.

© BLI - Thomas Schuh 2024