2.4 Der Beginn einer teifgreifenden Veränderung

2.4 Der Beginn einer teifgreifenden Veränderung Thomas Schuh

2.4.1 Bewusstseinszustände

2.4.1 Bewusstseinszustände

Zwei Richtungen der Bewusstseinszustände

Wir können grundsätzlich 2 Richtungen unterscheiden, in die wir unseren Bewusstseinszustand verändern können.

  1. Die Trance
  2. Das Hier und Jetzt Bewusstsein

 

Thomas Schuh
Das Alltagsbewusstsein liegt zwischen Trance und Hier-und-Jetzt-Bewusstsein
Das Alltagsbewusstsein liegt zwischen Trance und Hier-und-Jetzt-Bewusstsein

Das Hier und Jetzt Bewusstsein

Unter Hier und Jetzt Bewusstsein verstehen wir einen Zustand, in dem unsere volle Aufmerksamkeit im Hier und Jetzt ist. Wir sehen, hören, fühlen, riechen und schmecken die reale Umgebung. Dies schließt auch unsere inneren Empfindungen und auch eventuelle spirituelle Wahrnehmungen mit ein.

Die Trance

Unter Trance verstehe ich einen Zustand in dem wir defokussiert sind und unsere innere, oft bildliche Wahrnehmung in Erscheinung tritt. Hier schwindet die Grenze zum Unterbewusstsein und wir erhalten Zugang zu den Tiefen unseres Gemüts. Hier sind wir für unsere Intuition und auch für Suggestionen empfänglicher.

Das Alltagsbewusstsein

Unser Alltagsbewusstsein ist ein Zustand, der irgendwo dazwischen liegt. Hier nehmen wir zum Teil die Wirklichkeit wahr und gleichzeitig ist ein großer Teil unserer Aufmerksamkeit mit unserer inneren Gedanken- und Bilderwelt beschäftigt. Jedoch ist uns dieser Zustand einer teilweisen Trance nicht bewusst.

Bewusste Veränderung unseres Bewusstseinszustandes

Wenn wir damit beginnen, unseren Bewusstseinszustand bewusst zu verändern, werden wir uns zuerst unseres derzeitigen Zustands bewusst. Das ist der große Unterschied zum Alltagsbewusstsein, in dem wir uns unseres derzeitigen Zustands unbewusst sind.

Daher hilft jede Richtung der bewussten Veränderungen, uns und unsere Zustände besser kennen zu lernen. Zudem bekommen wir mehr Kontrolle über unseren Zustand.

2.4.2 Das Unterbewusstsein und das Physische Gemüt

2.4.2 Das Unterbewusstsein und das Physische Gemüt

Das Unterbewusstsein ist wie das Betriebssystem unseres Gemüts. Es speichert all unsere Erfahrungen auf unseren Festplatten.

Die Festplatten sind zum einen das Gehirn, aber auch die Muskulatur und die Zellen des Körpers. Aus der Bioenergetik wissen wir, dass Erfahrung in Muskeln gespeichert sind und diese Energie mit all den Erinnerungen durch körpertherapeutische Techniken wieder freigelegt und bewusst gemacht werden kann.

Im Unterbewussten ist auch eine Grundaustattung an Funktionen unseres Gemüts angelegt. Diese beinhaltet Selbstheilungsmechanismen, wie z.B. die Verarbeitungsfähigkeit in Träumen.

Diesen Bereich des Unterbewusstseins ordne ich primär dem Physischen Gemüt zu.

Das Unterbewusstsein und die Geistige Welt

Das Unterbewusstsein steht auch in Verbindung mit der Geistigen Welt. Durch Träume kann die Geistige Welt Botschaften vermitteln. Die Qualität dieser Träume unterscheidet sich von den im physischen Gemüt angelegten Verarbeitungsträumen. Sie werden klarer und realer als herkömmliche Träume erlebt.

Grenze zwischen Geist und Körper im Unterbewusstsein

Wo exakt die Grenze zwischen Geistigem und Physischem Gemüt im Unterbewusstsein liegt können wir noch nicht abschließend feststellen. Es ist jedoch sehr deutlich, dass unverarbeitete negative Erfahrungen in unserem physischen Körper gespeichert sind und somit zum physischen Gemüt gehören. Konditionierung und viele Ängste sind auf diese Weise im Physischen manifestiert.

Es ist anzunehmen, dass Verletzungen eines Menschen nicht nur das Physische Gemüt betreffen, sondern auch das Geistige Gemüt Schaden erleidet. Jedoch kann das Geistige Gemüt sich schnell regenerieren, da es mit Gott in Verbindung steht.

Thomas Schuh

The part that is like the mind of the spirit is immersed in the spirit world. It always maintains a relationship with God.

Quelle
P. 689, par. 7 - P. 691, par. 1

Bei einem Menschen mit vielen schlechten Erfahrungen liegt, bildlich gesprochen, das Physische Gemüt wie ein schwerer, nasser Sack auf dem Geistigen Gemüt. Das Geistige Gemüt muss sich von diesem erst befreien, um wachsen zu können.

 

2.4.3 Die Situation im Alltagsbewusstsein

2.4.3 Die Situation im Alltagsbewusstsein

Wie schon erwähnt ist unser Alltagsbewusstsein ein Zustand, der zwischen dem Hier-und-Jetzt-Bewusstsein und einer Trance liegt. Ein großer Teil unserer Aufmerksamkeit ist in unserer inneren Gedanken- und Bilderwelt gebunden. Zudem sind wir uns dessen nicht bewusst. In diesem Zustand gehen wir durch den Tag und erledigen unsere Aufgaben.

Die innere Gedanken- und Bilderwelt

In unserer inneren Gedanken- und Bilderwelt können wir die gespeicherten Erfahrungen und unser Wissen aufrufen und mit der gegenwärtigen Erfahrung vergleichen. Zudem sind wir in der Lage, neue Bilder und Filme zu konstruieren. All diese Dinge finden in diesem subjektiven inneren Raum statt.

Die Wirklichkeit ist jedoch im Hier und Jetzt. Zum einen in der physischen Umgebung und in unserem realen Körper. Aber auch in der realen geistigen Umgebung.

Die Alltagstrance

Wenn wir tagträumen, ziehen wir unsere Aufmerksamkeit vollkommen von der Wirklichkeit ab. Wir unterhalten ein Geben und Empfangen mit unseren gespeicherten Erfahrungen und unseren Phantasien. Erwachen wir wieder ein Stück aus dem Tagtraum, dann nehmen wir wieder unseren Körper und unsere Umgebung wahr. Wir sind wieder da und wach. Jedoch liegt dieser Wachzustand zwischen 20% und 50%. Würden wir unsere Aufmerksamkeit 100% der Wirklichkeit im Hier und Jetzt schenken, wären wir erst dann richtig wach.

Trance bedeutet, dass die Grenze zwischen Wach- und Unterbewusstsein schwindet. Wenn wir uns der Trance nicht bewusst sind, dann können wir zwischen Wirklichkeit und den gespeicherten Informationen der Vergangenheit nicht unterscheiden. Die Wirklichkeit verschwimmt mit unseren Interpretationen, unserer Vergangenheit und unseren Phantasien zu einem undifferenzierbaren Brei.

Der Versuch zu Erwachen

In manchen Momenten in unserem Leben werden wir richtig wach. Beispielsweise in dem Moment, in dem wir um Haaresbreite einem tödlichen Unfall ausgewichen sind, oder in dem Moment, in dem wir vom 10-Meterbrett springen, oder auch in einem entspannten Moment im Urlaub, in dem uns der Anblick eines Sonnenuntergangs überwältigt und zu Tränen rührt.

Diese wachen Momente sind mehr oder weniger zufällig, ohne unsere eigene geistige Kraft entstanden. Versuchen wir hingegen, in der Meditation ohne äußere Hilfe wach zu sein, dann merken wir, dass uns die geistige Kraft dazu fehlt. Wir können ohne langes Training die innere Gedanken- und Bilderwelt nicht einfach loslassen und in das Hier und Jetzt gehen.

Das primäre Problem ist nicht, dass wir denken oder visualisieren. Das Problem ist, dass wir zum einen uns dessen nicht bewusst sind und zum anderen, wir es nicht stoppen können.

Betrachten wir die Folgen von diesem Zustand

Im folgenden Diagramm sehen wir das Wachbewusstsein und das Unterbewusstsein mit einer Grenzlinie. In der Mitte liegt das Herz, das Zentrum des Geistigen Gemüts. Die Punkte im unterbewussten Bereich deuten unsere gespeicherten positiven (Ringe) und negativen (schwarze Punkte) Erfahrungen an. Das entspricht weitgehend unserem physischen Gemüt.

 

Thomas Schuh
Das Alltagsbewusstsein
Das Alltagsbewusstsein

Wenn wir im Alltagsbewusstsein etwas erleben, trifft dies auf unsere gespeicherten Erfahrungen und Konditionierungen im Physischen Gemüt im Unterbewussten. In Bruchteilen von Sekunden interpretieren wir das Erlebnis im Vergleich mit unserer Vergangenheit. Dies können wir nicht abstellen, da es außerhalb unseres Bewusstseins stattfindet. Wir nehmen die Welt sozusagen durch die Brille unserer Vergangenheit wahr.

Das Herz und das Geistige Gemüt werden unter normalen Umständen nicht erreicht.

Je tiefer wir uns in der Alltagstrance befinden, desto mehr Resonanz entsteht mit unserer Vergangenheit. Und desto weniger offen sind wir für die Resonanz in unserem Geistigen Gemüt und Herzen.

Das Antriggern negativer Erfahrungen

Wenn wir negative Erfahrungen in uns tragen, die wir nicht verarbeitet haben, dann passiert Folgendes: Erleben wir etwas Ähnliches wie damals, dann wird die alte Erfahrung angetriggert. Es genügen oft schon Bruchstücke, die uns an die alte Erfahrung erinnern und einen Wiedererkennungseffekt erzeugen. Das Unbewusste ist hier sehr ungenau.

Ist eine negative Erfahrung angetriggert, dann werden die gespeicherten Gefühle aktiv. Zudem sind die Interpretationen, Schlussfolgerungen und Glaubenssätze präsent. Wir projizieren unbemerkt die alten Bilder in die Wirklichkeit. In der Regel sind wir uns dieser Vorgänge nicht bewusst und reagieren mehr auf das Konstrukt in uns, als auf die Wirklichkeit.

Je mehr wir uns in der unbewussten Alltagstrance befinden, desto anfälliger sind wir für dieses Phänomen.

2.4.4 Das Hier und Jetzt Bewusstsein

2.4.4 Das Hier und Jetzt Bewusstsein

Betrachten wir nun das Hier-und-Jetzt-Bewusstsein und seine Auswirkungen. Das Hier-und-Jetzt-Bewusstsein ist ein Bewusstseinszustand, den wir durch Meditation und Achtsamkeit erreichen können. Hier ist die volle Aufmerksamkeit im Hier und Jetzt.

Erfahrungen mit dem Hier-und-Jetzt-Bewusstsein

Durch die Übung, z.B. der Zazen-Meditation und der konsequenten Achtsamkeit, verändert sich unser Bewusstseinszustand. Dabei halten wir die Aufmerksamkeit konsequent im Hier und Jetzt und folgen nicht dem automatischen Denken unseres Gehirns bzw. des Physischen Gemüts. Wir üben das reine Bewusstsein.

Das reine Bewusstsein

Das reine Bewusstsein ist die Wahrnehmung ohne Interpretation und ohne die Vergleiche mit der Vergangenheit. Wir sehen beispielsweise einen orangen Porsche Carrera. Nein, wir sehen ein Gebilde mit glatter Oberfläche und abgerundeten Formen. Die Augen wissen nicht, dass diese Farbe orange heißt und was ein Auto ist. Sie wissen auch nicht, dass es von der Firma Porsche hergestellt wurde und dass das Modell Carrera heißt. Dies sind alles gespeicherte Informationen in unserem Gehirn. 

Wenn wir bei der reinen Wahrnehmung bleiben, reduzieren wir den Fokus der inneren Gedankenwelt und bleiben im Hier und Jetzt.

Dieses reine Bewusstsein ist die Tür durch die wir aus der Box unserer Vergangenheit aussteigen. Bildlich gesehen ist es, wie wenn man sich von einem Ast zum anderen schwingt. Anfangs halten wir uns am Ast der Vergangenheit des Physischen Gemüts fest und über das reine Bewusstsein können wir uns davon lösen und zum Ast des Geistigen Gemüts übergreifen und uns dort festhalten.

Es natürlich nicht das Ziel, immer im reinen Bewusstsein zu bleiben und nicht mehr zu denken. Es ist nur die Methode, auf die geistige Seite unseres Selbst überzugreifen und das Physische als Objekt zu beobachten. Sind wir im Geistigen gefestigt, können wir das Physische in den Dienst unseres bewussten Geistes stellen. Es wird uns dann beste Dienste erweisen.

Veränderungen im Hier-und-Jetzt-Bewusstsein

Betrachten wir das folgende Diagramm im Vergleich zum vorhergehenden auf der Seite "Die Situation im Alltagsbewusstsein", dann wird deutlich, dass sich die Linie zwischen Wachbewusstsein und Unterbewusstsein nach unten verschoben hat. Die gespeicherten Erfahrungen stehen somit nicht mehr zwischen Herz und Bewusstsein. Das Erlebte im Hier und Jetzt erzeugt eine Resonanz im Herzen und nicht in negativen Erfahrungen.

 

 

Thomas Schuh
Das Hier und Jetzt Bewusstsein
Das Hier und Jetzt Bewusstsein

Das Diagramm stellt bildlich die innere Veränderung dar, die man im Hier-und-Jetzt-Bewusstsein erleben kann. Von folgenden Erfahrungen wird berichtet:

  • Die Wahrnehmungen aller Sinne wird intensiver, schärfer und räumlicher
  • Ängste und negative Gefühle werden reduziert
  • Positive Empfindungen werden intensiver
  • Man kann die Liebe in noch so kleinen Dingen spüren
  • Das Herz öffnet sich und ist viel öfter berührt
  • Die Empfindsamkeit für geistige Atmosphäre erhöht sich

Durch diese Veränderung befreien wir, bildlich gesprochen, unser Geistiges Gemüt von dem schweren nassen Sack - unserem überdominanten Physischen Gemüt.

Es sei hier betont, dass das Physische Gemüt grundsätzlich nichts Negatives ist. Es hat sich jedoch durch die Abwesenheit unseres Geistigen Gemüts über alles ausgebreitet und verhindert das Erwachen des Geistigen Gemüts.

2.4.5 Bewusste Wahrnehmung

2.4.5 Bewusste Wahrnehmung

Bewusste Wahrnehmung bedeutet, dass unsere Aufmerksamkeit bei unseren Sinnen ist. Wir sehen bewusst, was wir sehen, wir hören bewusst, was wir hören und wir fühlen bewusst, was wir fühlen. Mit "bewusst fühlen" ist zum einen der Tastsinn, zum anderen die inneren Empfindungen im Körper, sowie die Emotionen gemeint.

Durch die bewusste Wahrnehmung ziehen wir die Aufmerksamkeit von unserer inneren Gedankenwelt ab und lenken sie in die Wirklichkeit. Hier geht es zuerst um die Wahrnehmung der physischen Wirklichkeit. Das ist die Grundlage dafür, um später mit der realen geistigen Wirklichkeit in Kontakt zu kommen.

Gott ist in der Wirklichkeit

Ich möchte hier deutlich machen, dass die geistige Wirklichkeit nicht in der inneren Gedanken- und Bilderwelt liegt. Dies wird oft missinterpretiert. Die geistige Welt, die reale geistige Atmosphäre um uns herum und nicht zuletzt Gott befinden sich in der Wirklichkeit. Wir können zwar Phantasien über Gott haben und geistige Dinge kreieren, jedoch bleiben das Phantasien. Die geistige Realität existiert nur im Hier und Jetzt.

Hier wird von spirituellen Menschen oft eingewendet, dass wir mit dem Geist Zeit und Raum überschreiten können. Das ist richtig, jedoch ist es ein Trugschluss, dass wir in unserer Gedankenwelt beim Tagträumen real spirituelle Erfahrungen machen können.

Wirkliche Spiritualität beginnt mit dem Erwachen des Geistigen Gemüts, das sich von der Dominanz des Physischen befreit hat.

Die Übung der bewussten Wahrnehmung der physischen Realität, dient dazu, unser Bewusstsein wieder unter die eigene Kontrolle des Geistes zu bekommen.

Die Veränderung durch bewusste Wahrnehmung

Wir betrachten im Folgenden die Veränderung noch einmal etwas detaillierter. Im folgenden Diagramm sehen wir die gespeicherten Informationen im Unterbewusstsein. Darüber ist der Bereich der inneren Gedanken- und Bilderwelt.

Beginnen wir bewusst oder unbewusst über etwas nachzudenken, dann werden die Denkprogramme aktiv. Gedanken erzeugen mehr oder weniger emotionale Energie. Ein Großteil der Aufmerksamkeit ist in der inneren Gedanken- und Bilderwelt gebunden.

Thomas Schuh
Situation im Alltagsbewusstsein
Situation im Alltagsbewusstsein

 

Im nächsten Diagramm ist der Zustand im Hier-und-Jetzt-Bewusstsein dargestellt. Hier ist die innere Gedanken- und Bilderwelt still. Das ist der Zustand der Stille, den wir durch Meditation und die Übung der Achtsamkeit erreichen können.

Situation im Hier-und-Jetzt-Bewusstsein
Situation im Hier-und-Jetzt-Bewusstsein

 

Im folgenden Diagramm sehen wir dargestellt, dass durch die bewusste Wahrnehmung die innere Gedanken- und Bilderwelt verkleinert wird. Dies geschieht nicht dadurch, dass man dagegen ankämpft, sondern indem man die Aufmerksamkeit auf die Wahrnehmung lenkt. Dadurch, dass man sich voll und ganz in die Wahrnehmung hineinbegibt, reduziert sich die Aktivität in der Gedanken- und Bilderwelt.

Veränderung durch bewusste Wahrnehmung
Veränderung durch bewusste Wahrnehmung

Sinn der Übung der bewussten Wahrnehmung

Wie schon erwähnt, geht es nicht darum, dass wir nicht mehr denken und träumen. Das Ziel ist, dass wir wieder Herr über unseren Zustand werden und uns nicht von dem automatischen Denken unseres Physischen Gemüts bestimmen lassen. Durch die Übung der bewussten Wahrnehmung entwickeln wir eine geistige Kraft, die für die Verbesserung des Geist-Körper-Einheit Zustands nötig ist.

Wir können uns zwar durch äußere Aktionen und extreme Erfahrungen in einen wacheren Zustand bringen, jedoch ist das dann nicht aus eigener geistiger Kraft geschehen. Wenn wir uns in der Meditation still hinsetzen, werden wir mit unserer automatischen Gedanken- und Bilderwelt konfrontiert und können lernen, unsere Aufmerksamkeit aus eigener geistiger Kraft zu steuern. Dies ist eine der Übungen, die ich für die Arbeit an der Geist-Körper-Einheit empfehle.

2.4.6 Liebevolle Achtsamkeit

2.4.6 Liebevolle Achtsamkeit

Achtsamkeit ist im ersten Schritt das konsequente, bewusste Wahrnehmen. Hier bleiben wir mit der Aufmerksamkeit bei den sinnlichen Wahrnehmungen.

Moderne, im medizinischen Kontext eingesetzte Achtsamkeittrainings, wie z.B. MBSR begnügen sich mit der sinnlichen Wahrnehmung. Hier wird bewusst die religiös-spirituelle Geisteshaltung entfernt, die bei den ursprünglichen, z.B. im Zen-Buddhismus, praktizierten Formen sehr zentral sind. Schon dies alleine hat, wie wissenschaftlich erwiesen, eine psychisch stabilisierende, stressabbauende und angstreduzierende Wirkung.

Achtsamkeit und Liebe

Wenn wir etwas lieben, dann schenken wir ihm unsere Aufmerksamkeit. Ohne etwas oder jemanden unsere Aufmerksamkeit zu schenken, können wir nicht glaubwürdig behaupten, dass wir das Objekt oder den Menschen lieben. Aufmerksamkeit ist also ein erster Schritt, um Liebe auszudrücken.

Die Beziehung zu unserem Körper und unserem Physischen Gemüt, wird wieder richtiggestellt, wenn das Geistige Gemüt die Subjektposition gegenüber dem Physischen Selbst einnimmt. Unser achtsames Bewusstsein, dass ich dem Geist zuordne, sollte also in eine liebende Haltung gehen. Nur so können sich der Körper und das Physische Gemüt geliebt fühlen und sich dauerhaft freiwillig in die Objektposition begeben.

Die letztendliche Geist-Körper-Einheit ist zwar nur nach der vollzogenen persönlichen Revolution des Herzens möglich. Jedoch müssen wir gleich von Anfang an mit dem Prinzip der Liebe beginnen. Nicht nur das Ziel ist Liebe, auch der Weg ist Liebe. Daher ist die Geisteshaltung bei der Übung der Achtsamkeit entscheidend.

Die Geisteshaltung bei der liebevollen Achtsamkeit

1. Liebevolle Annahme gegenüber dem was ist und wie es ist

Wenn wir uns auf unsere Entwicklung konzentrieren, wollen wir uns meist verändern. Es steckt meist eine gewisse Unzufriedenheit mit dem derzeitigen Zustand dahinter. Das schlägt sich dann oft auch in einer Geisteshaltung der Unzufriedenheit mit uns selbst nieder. Wohingegen das Streben nach Veränderung und Verbesserung sehr positiv ist, kann die Geisteshaltung der Unzufriedenheit, Ungeduld bis hin zur Selbstablehnung sehr kontraproduktiv sein.

Das Essenziellste was dem Menschen fehlt, ist die Erfahrung von Liebe. Daher ist es wichtig, eine innere Atmosphäre der Liebe zu schaffen. Liebe schließt uns selbst nicht aus.

Mit einer Haltung uns selbst gegenüber in dem Sinne: "Dir faulem Sack werde ich in den Hintern treten, damit du andere lieben lernst", können wir keine Liebe verwirklichen. Hier neigen wir dazu, alles, was unerwünscht ist, zu verdrängen und nur zuzulassen, was uns an uns gefällt.

In der therapeutischen Praxis konnte ich immer wieder erleben, dass die liebevolle Annahme ein Katalysator für Veränderung ist. Oder wenn wir als Eltern unseren Kinder eine grundsätzliche Annahme vermitteln, dann wollen sie von selbst besser werden. Dabei können wir sie dann liebevoll unterstützen und gegebenenfalls auch fordern. Genauso funktioniert es auch mit unserem Physischen Selbst.

2. Herstellen einer liebevollen inneren Atmosphäre

Die Geisteshaltung der liebevollen Achtsamkeit geht noch darüber hinaus. Das Ursprüngliche Gemüt des Menschen beinhaltet die gesunde menschliche innere Haltung. Diese ist von Dankbarkeit, Demut, dem Wunsch andere lieben, alles zu geben und sich einem höheren Zweck und Gott hinzugeben, geprägt. Dies ist die Haltung, die mit dem innersten Kern des Menschen, dem Herz, im Einklang ist und es ist die Haltung, die uns und unser Herz öffnet.

Liebevolle Achtsamkeit bedeutet auch, dass wir uns bewusst und sanft in diese Haltung lenken.

Thomas Schuh

Der Lehrer, der euch am nächsten steht, ist euer eigenes, ursprüngliches Gemüt. Euer ursprüngliches Gemüt ist wertvoller als euer engster Freund, ja sogar wertvoller als euer Vater oder euere Mutter. Ihr solltet lernen, auf das zu hören, was euer ursprüngliches Gemüt euch sagt. Diesen Zustand müsst ihr erreichen. Der buddhistische Ausdruck wäre, dass ihr euere innere Natur reinigen müsst.

S. 1541 Abs. 5

Ich nenne die Achtsamkeit mit der beschriebenen Geisteshaltung "liebevolle Achtsamkeit".

Achtsamkeit und Selbstliebe

Durch die Achtsamkeit kommt man voll und ganz in den Körper. Alles, was wir mit unseren physischen Sinnen wahrnehmen, wird über den Körper wahrgenommen. Wenn wir mit unserem Bewusstsein immer da sind, dann schenken wir gleichzeitig unserem Körper und unserem Gemüt ständige Aufmerksamkeit. Das Besondere ist, dass wir dies auch tun, wenn wir uns vollständig auf andere Menschen einlassen und für sie da sind. Hier vereinen sich Selbstliebe und Nächstenliebe ganz praktisch.

Selbstliebe wird oft zu einfach verstanden. Dass ich nur tue, was mir gut tut, dass ich, bildlich gesehen, das halbe Leben im Wellnesshotel verbringe und meine Bedürfnisse wichtiger nehme, als die anderer. Das bringt jedoch keine wirklich tiefe Befriedigung, weil es in einer selbstbezogenen Haltung stattfindet, die der ursprünglichen menschlichen Natur widerspricht.

Selbstliebe ohne Selbstbezogenheit

Liebevolle Achtsamkeit ist vollkommen anders. Die Aufmerksamkeit, die mir dadurch zuteil wird, dass ich immer da bleibe und bewusst in meinem Körper bin, vermittelt eine tiefe Selbstliebe, ohne dass es den Hauch von Selbstbezogenheit hat. Wie groß ist oft das Bedürfnis, gehört, gesehen und wahrgenommen zu werden? Wir brauchen die Aufmerksamkeit von anderen Menschen. Der Grund liegt auch darin, dass wir selbst meist abwesend sind und den Kontakt zu uns selbst verloren haben. Durch die liebevolle Achtsamkeit wird dieses Bedürfnis befriedigt, indem wir immer da und bei uns sind. Indem wir in uns die liebevolle Atmosphäre kreieren, leben wir in dieser inneren Umgebung und strahlen dies aus. Diese Form der Selbstliebe wird zum Sprungbrett für die Nächstenliebe.

2.4.7 Geistige Empfindsamkeit

2.4.7 Geistige Empfindsamkeit

Bevor wir über geistige Empfindsamkeit sprechen, wollen wir sie von geistiger Offenheit abgrenzen.

Geistige Sinne

Der Mensch hat nicht nur 5 physische Sinne, sondern auch 5 geistige Sinne. Die mittlerweile wissenschaftlich erforschten Nahtoterfahrungen zeigen, dass beim Verlassen des physischen Körpers die 5 geistigen Sinne sofort aktiv sind. Beim Eintritt in den Körper sind sie jedoch wieder wie abgeschaltet.

Thomas Schuh

Die Geistige Welt wird so genannt, weil wir sie nicht durch unsere fünf physischen Sinne wahrnehmen können. Doch wir verstehen sie mit unseren fünf geistigen Sinnen. Menschen, die geistige Erfahrungen gemacht haben, beschreiben die Geistige Welt als so real wie die Welt unseres physischen Umfelds.

S. 53 Abs. 1

Sun Myung Moon erklärt, dass sich im Zustand der vollkommenen Geist-Körper-Einheit die geistigen Sinne öffnen werden.

Wenn sie (Geist und Körper) sich vereinen, dann habt ihr nicht fünf, sondern zehn Sinnesorgane. Ihr könnt dann die himmlische Geistige Welt sehen und sie verstehen. Jeder wird die Musik hören, die vom Himmel kommt.

S. 859 Abs. 4

Geistige Offenheit

Das Öffnen der geistigen Sinne, sprich die Wahrnehmungsfähigkeit der Geistigen Welt, ist im noch unvollkommenen Zustand nicht erstrebenswert. Dadurch findet kein geistiges Wachstum statt. Es genügt, die geistigen Gesetze zu kennen und danach zu leben. Im unreifen Zustand ist es sogar gefährlich, wenn sich die geistigen Sinne öffnen.

Wenn Menschen im unreifen Zustand geistig offen werden, verlieren sie oft die Bodenhaftung. Sie werden psychisch instabil und beeinflussbar.

Geistige Emfindsamkeit

Die geistige Empfindsamkeit ist etwas anders. Hier handelt es sich um eine Art geistige Wahrnehmung, die in Verbindung mit den physischen Sinnen stattfindet.

 

Da diese geistigen Wirklichkeiten im Körper schwingen und sich in physiologischen Phänomenen ausdrücken, können sie durch die fünf physischen Sinne erkannt werden.

Das gesamte Spektrum geistiger Empfänglichkeit eines Geistigen Selbst wird in der wechselseitigen Beziehung zum Physischen Selbst während des irdischen Lebens entwickelt.

S. 57, Abs. 4

Die Erfahrung zeigt, dass konsequente Achtsamkeit die geistige Empfindsamkeit deutlich erhöht. Sie führt jedoch nicht direkt zu einer geistigen Offenheit.

Die Erhöhung der geistigen Empfindsamkeit entsteht durch das Erwecken des Geistigen Gemüts. Geistige Empfindsamkeit ist sehr erstrebenswert. Dadurch können wir die geistige Atmosphäre spüren, wir fühlen die Schwingung unserer inneren Haltung, wir empfinden die Atmosphäre und Freude, wenn wir uns mit geistiger Wahrheit beschäftigen. Zudem werden unsere geistigen Verlangen fühlbar und bewusst. Dies ist motiviert und fördert das Wachstum.

Im Gegensatz zur geistigen Offenheit, ist die Erhöhung der geistigen Empfindsamkeit ungefährlich. Ganz im Gegenteil, Achtsamkeit erdet und macht psychisch stabil.

Achtsamkeit aus der Sicht der 5 physischen und 5 geistigen Sinne

Die physischen Sinne nehmen jeden Moment wahr, ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht. Dies können wir nicht abschalten. Auch wenn wir tagträumen, hören die Ohren die Geräusche der Umgebung.

In Achtsamkeit sind wir mit unserer Aufmerksamkeit bei den Sinnen. Wir sehen bewusst, was wir mit den physischen Augen sehen. So gesehen ist der Geist mit seinem Bewusstsein genau da, wo der Körper ist. Das Auge des Bewusstseins ist mit dem Auge des Körpers eins. Das Ohr des Bewusstseins ist mit dem Ohr des Körpers eins. Die Wahrnehmungen werden dadurch wesentlich intensiver empfunden.

Womöglich ist das der Beginn der Einheit der geistigen und physischen Sinne. Dadurch dass das Bewusstsein vollkommen mit der physischen Wahrnehmung eins ist, sind auch die geistigen Sinne an dieser Wahrnehmung beteiligt. Hierdurch können auch die geistige innere Qualität und Schwingung mit den geistigen Sinnen wahrgenommen werden. Die physische Wahrnehmung wird also mit der geistigen Wahrnehmung ergänzt.

Zudem entsteht durch die verbesserte Einheit von geistigem und physischem Selbst mehr Resonanz im Geistigen Selbst.

Die Wahrnehmungsfähigkeit der Liebe

Die vielleicht wesentlichste Erfahrung, die man durch die Praxis der liebevollen Achtsamkeit macht, ist, dass sie die Wahrnehmungsfähigkeit der Liebe entwickelt. Wir können in noch so kleinen Dingen die Liebe Gottes fühlen. Dies hat vor allem mit der Aktivierung des Geistigen Gemüts und dem Öffnen des Herzens zu tun. Im Kapitel über das Gemüt und das Öffnen des Herzens wird das noch eingehend besprochen.

Durch Achtsamkeit werden die Empfindungen intensiver, wodurch wir lebendiger werden. Durch die liebevolle Haltung und die Dankbarkeit werden wir offener. Insekten und Spinnen werden zu kleinen, süßen Krabbeltieren. Der Schmutz in der Ecke beginnt zu leuchten. Das Grün eines Blattes verursacht ein tiefes Gefühl der Freude. Das Gefühl, eine Tasse in der Hand zu halten, überwältigt einen, da man mit jeder Zelle spürt, dass man lebt. Diese und noch viele andere Dinge habe ich im Hier-und-Jetzt-Bewusstsein erlebt.

Alles ist aus Liebe geschaffen und wir beginnen, uns dafür zu öffnen. Liebe ist nicht nur ein Gefühl, sie ist eine kosmische Kraft, die in allem steckt. Liebevolle Achtsamkeit öffnet uns dafür, dies auch wahrzunehmen und zu fühlen.

2.4.8 Selbsterinnern und Auflösen der Ego-Identifizierung

2.4.8 Selbsterinnern und Auflösen der Ego-Identifizierung

Das Thema Bewusstseinsentwicklung mag stellenweise sehr realitätsfremd und abgehoben klingen. Es sind jedoch ganz natürliche Erfahrungen und Entwicklungen, die uns für die Liebe öffnen. Diese folgenden Phänomene und Erfahrungen erkläre ich, um die inneren Veränderungen noch deutlicher zu machen.

Durch Meditation und die Übung der Achtsamkeit gelangen viele Menschen zu einem Phänomen, das G. Gurdjieff (P.D. Ospensky) als Selbsterinnern bezeichnet und beschrieben hat.

Gurdjieff behauptet, dass ohne das Erwachen des Bewusstseins und die Fähigkeit des Selbsterinnerns, keine geistige Entwicklung stattfinden kann. Im normalen Alltagsbewusstsein sind wir so sehr von Gewohnheiten gesteuert, dass der Geist gar keine Chance hat, dem zu entfliehen.

Wenn ich das auch nicht ganz so absolut sehe, ist dieses Phänomen des Selbsterinnerns bedeutend. Aus meiner Erfahrung führt die Übung der Achtsamkeit dazu, dass ich realisiere, dass ich Geist bin und einen Körper habe. Die Wahrnehmung ist nicht nur die Wahrnehmung, sondern ich gelange zu dem Bewusstsein, dass ICH das Objekt wahrnehme. Dadurch kann ein Geben und Empfangen zwischen dem Geistigen Selbst und dem Objekt entstehen. Es fühlt sich fast so an, als ob man sich selbst in dem Objekt wiederfindet. 

G. Gurdjieff erklärt auch, dass durch dieses Geben und Empfangen eine Energie generiert wird, die für das geistige Wachstum erforderlich ist. Nach einer gewissen Praxis kann man spüren, wie der Geist aufgeladen wird.

Erfahrungen mit Selbsterinnern in der Wahrnehmung

Nachdem man das Phänomen einmal erlebt hat, empfindet man die normale, unbewusste Wahrnehmung, wie im folgenden Diagramm dargestellt, als Wahrnehmung in eine Richtung. Wir sind uns des Objektes bewusst, das wir wahrnehmen. Wer das Objekt wahrnimmt, wissen wir zwar, es ist uns aber in diesem Moment nicht bewusst.

 

Normale, unbewusste Wahrnehmung

Thomas Schuh
Normale unbewusste Wahrnehmung

 

Selbsterinnern in der Wahrnehmung

Das folgende Diagramm stellt die Wahrnehmung beim Selbsterinnern dar. Es ist mir bewusst, dass ich das Objekt wahrnehme.

Selbsterinnern in der Wahrnehmung

In dieser Form der bewussten Wahrnehmung beginnen wir zu realisieren, dass wir nicht nur der physische Körper sind, sondern dass wir Geist sind. Dies fühlt sich sehr vertraut und kraftvoll an, auch wenn wir das vorher noch nie so erlebt haben.

Selbsterinnern ist sozusagen noch eine weitere Stufe der Achtsamkeit, die uns zum Bewusstwerden des Geistes führt. Wozu ist das sinnvoll?

Auflösung der Identifizierung

G. Gurdjieff und auch der Buddhismus beschreiben ein weiteres Phänomen: Die Auflösung der Identifizierung.

Herkömmlich sind wir der Ansicht, dass es gut ist, wenn wir uns mit dem, was wir gerade tun identifizieren. Dies meint zum einen, dass wir die Tätigkeit mit ganzer Überzeugung, Motivation und Leidenschaft tun. Dies ist sehr erstrebenswert. Sich jedoch damit zu identifizieren würde bedeuten, dass wir es in dem Bewusstsein tun, dass wir das sind was wir gerade tun. Das ist jedoch nicht der Fall. Wir sind ein Mensch und tun eine Tätigkeit.

Im normalen Alltagsbewusstsein haben wir uns vergessen. Wir haben nur die Sache, die wir tun im Bewusstsein. In diesem  Zustand ist das Geistige Selbst weitgehend abwesend, was wir aber nicht empfinden. Hier sind wir, wie schon erklärt, dafür anfällig, dass negative Erfahrungen getriggert werden, auf Gedankenzüge aufzuspringen und auch von der Geistigen Welt beeinflusst zu werden.

Im Zustand des Selbsterinnerns bleiben wir uns bewusst. Hier lösen wir die Identifizierung mit dem, was wir tun auf und kommen zu dem Bewusstsein, dass ich tue.

Wiederholt die Frage, wozu dient dies?

Auflösung der Identifizierung mit Ego und dem Physischen Gemüt

Wir sind nicht nur mit den Dingen identifiziert, die wir tun, sondern auch mit dem, was wir denken und fühlen. Dies ist im unreifen Zustand jedoch sehr vom Physischen Gemüt bestimmt. Somit sind wir normalerweise mit dem Physischen Gemüt identifiziert. Dies ist auch sehr ähnlich mit dem was wir Ego nennen. Wir haben gehört, dass das gefallene Gemüt egozentriert ist.

Unity of mind and body is impossible unless you practice love’s absolute values, where you give yourself for the sake of others completely. Please discard self-centeredness. It is the root of fallen nature.

Quelle
P. 1519, par. 2

Wenn wir nicht das sind, was wir tun, was wir denken und was wir fühlen, was sind wir dann? Wir sind ein Geistiges Wesen. Indem wir uns von der Identifizierung von dem lösen, was wir tun, was wir fühlen und was wir denken, können wir uns mit unserer ursprünglichen Identität identifizieren. Wir sind das Geistige Gemüt und Herz.

Selbstverleugnung und die Auflösung der Identifizierung

Viele Religionen behaupten, dass wir uns selbst verleugnen müssen. Jesus sagt, dass wir zuerst sterben müssen, um zum ewigen Leben zu kommen.

Was genau muss sterben? Das Ego, das gefallene Gemüt muss sterben. Wenn wir uns vollkommen damit identifizieren, dann müssen wir uns verleugnen und müssen sterben. Es fühlt sich zumindest so an, da wir nicht wissen, wer wir wirklich sind. Wenn wir jedoch die Identifizierung mit dem Ego auflösen, dann können wir uns mit unserem wahren Selbst identifizieren. Tatsächlich ist das keine Identifizierung mehr, sondern wir erkennen uns selbst und sind wir selbst. Dann sind das gefallene Gemüt und das Ego in der Objektposition und können vom Geistige Gemüt aus gereinigt und geleitet werden.

Oft stehen religiöse Menschen vor der Situation, dass ihr Herz etwas von ihnen verlangt, was ihr Ego nicht überwinden kann. Dies zu überwinden fühlt sich an, als ob man emotional stirbt. Die Bereitschaft, diese Art von Sterben oder Selbstverleugnen zu durchlaufen, ist stellenweise im Entwicklungsprozess nötig. Dies sind oft die größten geistigen Entwicklungsschritte.

Das Sterben des Egos soll jedoch nicht ewig fortdauern. Irgendwann sollte das Ego aufgelöst sein und wir werden aus unserem wahren Wesen, unserem Ursprünglichen Gemüt leben.