Der Verlauf von geistigen Erfahrungen (das ganze CSG Buch 5 Kapitel 1.4)

Obwohl wir uns in einer Situation befinden mögen, in der wir Gott als Mittelpunkt unseres Glaubens verehren, ist unsere Position doch unklar. Wo sollten wir dann nach dieser Position Ausschau halten?

Obwohl unser Subjektpartner klar etabliert ist, können wir das nicht empfinden. Wir können eine solche geistige Angelegenheit nicht mit der gleichen Bestimmtheit wahrnehmen, mit der wir Dinge mit unseren fünf physischen Sinnen erkennen. Wenn wir uns überlegen, wie wir an dieses Problem herangehen sollten, dann wird uns klar werden, dass wir nicht damit beginnen können, den Subjektpartner zu untersuchen. Wir können diese Sache nicht wirklich anpacken, indem wir Gott selbst untersuchen. Wir sollten vielmehr damit beginnen, zuerst in uns selbst hineinzuschauen. 

Jede Person besitzt ein Gemüt und einen Körper. Obwohl wir Gemüt und Körper besitzen, können wir nicht auf unseren Körper ausgerichtet nach dieser Position suchen. Die Suche sollte vielmehr auf das Gemüt ausgerichtet sein.

Wenn wir heutzutage gefallene Menschen beobachten, ob es tausend oder auch zehntausend sind, können wir dann beobachten, dass jeder das gleiche Gemüt hat? Obwohl die Wurzel vielleicht die gleiche sein mag, unterscheiden sich die Gemüter, abhängig von der Natur ihres jeweiligen Umfelds. Sie sind nicht alle gleich. Warum nicht? Unsere Gesichter unterscheiden sich, unsere Gewohnheiten unterscheiden sich, und die Gefühle, die wir empfinden, unterscheiden sich auch. In gleicher Weise sind unsere horizontale Linie und die senkrechte Linie, mit der wir einen Winkel bilden, verschieden. Wir müssen den Winkel richtig einstellen.

Wie sollte das getan werden? Mit dem Himmel als Subjektpartner sollten wir als Objektpartner vor diesem Subjekt stehen. Gott, der Subjektpartner, hat der Menschheit sicherlich das Fundament gegeben, auf dem sie Ihm gegenüber als Sein Objektpartner erwidern kann. Darum muss es innerhalb des Fundaments des horizontalen Gemüts einen Standard für das Gemüt geben, der es ihm ermöglicht, sich senkrecht in Richtung zur Vertikalen hin zu orientieren. Diese Richtung existiert mit Sicherheit.

Wenn ihr eine horizontale Linie betrachtet, dann erscheint sie wie eine Fläche. Aber wenn sie senkrecht steht, dann wird der Standard für diese senkrechte Linie anders sein. Wie passt ihr euch dem Nullpunkt an? Wenn ihr diesen Weg einschlagt, dann gibt es mit Sicherheit eine Gegenreaktion. Darum müsst ihr euch diesem Nullpunkt anpassen. In einem Kraftwerk gibt es viele verschiedene Arten von Messreglern. Jeder Regler hat etwas Ähnliches wie einen Nullpunkt, von dem aus die Richtung, die Kraft und die Menge gemessen werden. Es muss einen solchen Nullpunkt-Standard geben.

Was für ein Standard ist das? Es ist etwas, das existiert, aber doch nicht existiert, oder etwas, das nicht existiert und doch vorhanden ist. Einen solchen Ort gibt es. Diejenigen, die Zen-Meditation üben, gebrauchen den Begriff Ekstase, um einen ähnlichen Zustand des Gemüts zu beschreiben. Ihr solltet fähig sein, eine solche geistige Stufe zu erreichen. Sobald ihr diesen Standard erreicht, werdet ihr etwas finden, das es eurem horizontalen Standard sicherlich ermöglicht, zu erwidern.

Es gibt ein Tor in eurem Gemüt und es wird das Tor des Gemüts genannt. Es öffnet sich nicht nur in eine Richtung. Da euer Gemüt sich dreht, bewegt sich auch das Tor. Ohne durch ein solches Tor zu gehen, könnt ihr, als ein Minus, keine Beziehung zum Plus aufbauen. Jeder besitzt ein solches Tor des Gemüts. Wenn ihr betet, dann bekommt ihr ein anderes Gefühl, abhängig vom Zeitpunkt eures Gebetes. Gebet um 1.00. Uhr ist anders als ein Gebet um 3.00. Uhr. Ihr werdet das verstehen, wenn ihr es erlebt. Wenn ihr in einem tiefen und geheimnisvollen Zustand betet, dann werdet ihr wissen, dass euer Gebet, abhängig von der Zeit, wann ihr betet, verschieden ist. Es wird sich anders anfühlen. Was ihr morgens, am Mittag, am frühen Abend und in der

Nacht fühlt, wird sich alles voneinander unterscheiden.

Ebenso unterscheidet sich auch die Ebene unseres Gefühls innerhalb unseres jeweiligen Zustands in gleicher Weise wie auch unsere physischen Sinne verschieden auf die Veränderungen der vier Jahreszeiten reagieren. So ist es im Bereich unseres Gemüts. Ihr solltet also die beste Zeit zum Beten kennen. Das wird die Zeit sein, in der das Ausmaß eurer Erwiderung Gott gegenüber am größten ist. Während ihr fortfahrt, in diese Sphäre einzutauchen, werdet ihr das Tor finden. Wenn das Tor Gottes und das Tor eures Gemüts vollkommen eins werden und sich um einen bestimmten Standard drehen, dann werdet ihr den Weg finden, auf dem ihr voll und ganz erfahren könnt, was Gott fühlt. 

Was solltet ihr tun, um diesen Zustand zu erreichen? Ihr müsst euer Gemüt kultivieren. 

Einige Religionen haben sich im Gleichschritt mit Gottes Vorsehung ausgebreitet und andere im Gleichschritt mit Satan. Da diese Religionen alle vermischt sind, ist es äußerst schwierig, das Gute vom Bösen zu unterscheiden. Das Gleiche gilt für den Bereich eures Gemüts. Es gibt ein gutes Gemüt und zur gleichen Zeit auch ein böses Gemüt. Euer Gemüt denkt vielleicht: „Ja, ich bin gut.“ Aber dieser Gedanke an sich ist nicht so gut. Unser Gemüt wurde als Resultat des Falls gebildet. Folglich gibt es einige Menschen, deren Gemüt vom Bösen und dem bösen Bereich Satans beeinflusst ist, während andere vom Guten beeinflusst sind. Es gibt alle möglichen Arten von

Gemütern.

Was ist dann von äußerster Wichtigkeit? Die Art, wie ihr das Tor zu eurem Gemüt ausrichtet, ist in eurem Glaubensleben von größter Wichtigkeit. Darum seid in eurem Glaubensleben immer wachsam bezüglich der Zeiten, wann sich das Tor eures Gemüts öffnet, und passt auf, wie ihr es gegenüber dem Tor des Gemüts Gottes ausrichtet. Seid immer darauf vorbereitet. In eurem täglichen Leben müsst ihr immer die geistige Einstellung besitzen, Gott zu suchen und euer Gemüt Ihm jederzeit anzupassen.

Seid euch daher ständig der Tiefe eures Gemüts bewusst und versucht, das Tor zu eurem Gemüt zu öffnen. Versucht es dann auf den Ort auszurichten, an dem sich das Tor des Himmels befindet. In eurem Glaubensleben ist dies das kostbarste Ziel, das ihr erreichen könnt. Was geschieht, während ihr langsam in jene Objektposition gelangt? Ihr werdet ein neues, dreidimensionales Gefühl erleben, das ihr niemals vorher empfunden habt. Irgendwie werdet ihr dahin kommen, dieses unbekannte Gefühl zu erleben.

In der Vergangenheit habt ihr vielleicht nur winterliche Gefühle erlebt, aber ihr werdet beginnen, nicht nur herbstliche Gefühle, sondern auch den Sommer und den Frühling zu erleben. Warum? Das Universum dreht sich und unser Gemüt dreht sich auch. Wie die Drehung unseres Planeten die vier Jahreszeiten verursacht, so erlaubt uns auch unser sich in Bewegung befindliches Gemüt naturgemäß, die sich verändernden Stufen der Empfindsamkeit wahrzunehmen.

Es gibt vier Jahreszeiten im Verlauf eines Jahres. Ein Tag ist wie die Miniaturausgabe eines Jahres. Es gibt auch vier Zeiten während eines Tages. Der Morgen entspricht dem Frühling, der Mittag dem Sommer, der frühe Abend dem Herbst und die Nacht dem Winter. Auf diese Weise gibt es vier Arten von Jahreszeiten an einem Tag. Es gibt auch vier Zeiten nur für den Morgen, der ja dem Frühling entspricht. Ihr könnt Frühlings-, Sommer-, Herbst- und Wintergefühle schon im Verlauf des Morgens empfinden. Genau wie große Einheiten in kleinere Einheiten unterteilt sind, so sind auch kleinere Einheiten auf noch kleinerer Ebene in Untergruppen unterteilt. Unser Gemüt ist so. In anderen Worten, die Gefühle, die euer Gemüt empfindet, sind nicht immer fest bestimmt. Entsprechend den Jahreszeiten wäre es gut zu wissen, dass ihr dem Frühling entsprecht, aber ihr seid euch nicht bewusst, dass ihr dem Winter entsprecht. Ihr solltet deshalb unterscheiden können, was der gegenwärtigen Zeit entspricht, indem ihr viele verschiedene Erfahrungen sammelt und ein reiches Gebetsleben führt.

Welche Arten von Phänomenen werden geschehen, wenn ihr euch einmal in einem solchen Zustand befindet? Im Koreanischen gibt es das Wort ahmshi (ein Hinweis). Anhand eines Beispiels könnt ihr seine Bedeutung erkennen: Eine Person, die vorübergeht, sieht zufällig, wie ein Vogel von der Mauer eines schönen Hauses wegfliegt; auch nachdem der Vogel schon weggeflogen ist, erteilt die Beobachtung dieses Geschehens im Nachhinein noch eine Lehre. Solche Phänomene werden geschehen. Solche Dinge werden in eurem täglichen Leben tatsächlich stattfinden. Die Zahl dieser bedeutungsvollen Beobachtungen wird sich mehren. Ihr werdet Einblick in neue Zusammenhänge bekommen, während ihr jemanden reden hört. Solche Erfahrungen werden langsam zahlreicher werden.

Wenn man einmal diese Stufe hinter sich gelassen hat, welche Phänomene treten dann auf? Ihr werdet beginnen, in euren Träumen Offenbarungen zu erhalten, aber damit meine ich nicht die Träume, während ihr tief schlaft. Der heilige Paulus erlebte den dritten Himmel, während er halb wach war. Lasst solche Phänomene nicht unachtsam an euch vorübergehen. Sammelt und analysiert die Daten wissenschaftlich, um herauszufinden, mit was sie euch verbinden wollen. Das Ergebnis wird sicherlich erscheinen. Ihr werdet langsam erfahren, dass die Offenbarungen, die ihr in euren Träumen hattet und die ihr schwerlich vergessen könnt, in der Realität zu 100 Prozent wahr werden. Ihr werdet solche Erfahrungen haben.

Menschen oder Dinge, mit denen ihr im halbwachen Zustand eurer Träume verbunden seid, werden in Wirklichkeit erscheinen. Ihr glaubt vielleicht, ihr habt mit jemandem in einem Traum ein Lied gesungen, aber in Wirklichkeit habt ihr nicht geträumt, denn ihr habt dieses Lied tatsächlich mit jemandem an eurer Seite gesungen. Solche Phänomene werden geschehen. Das bedeutet, dass euer Gemüt dann einen Bereich betreten hat, in dem es mit dem geistigen Bereich wie eine Stimmgabel mitschwingt. Ihr solltet solche Dinge als sehr wertvoll erachten.

Was wird als Nächstes geschehen? Da Gott existiert, wo wird Er erscheinen? Gott wird nicht in der Luft erscheinen, sondern durch euer Gemüt. Warum habt ihr so etwas noch nicht erfahren können? Weil euer Gemüt noch nicht fest in seiner eigenen Existenz etabliert ist und weil ihr Menschen geworden seid, die von ihrem Körper herumgezerrt werden. Die Situation wird sicherlich anders werden, sobald euer Gemüt einmal fest in seiner Existenz etabliert ist und eine höhere Dimension des Charakters bildet, wobei ihr es als ein weiteres Subjektwesen deklarieren könnt.

Wenn ihr durch Gebet eine höhere Ebene erreicht, dann werdet ihr beginnen, mit eurem Gemüt zu reden. Ein Zustand des Widerhalls wird eintreten. Es wird auf einer höheren Ebene geschehen, und ihr werdet physisch hören, was ihr in eurem Gemüt sagt. In einen solchen Zustand werdet ihr vordringen. Während eurer ersten Stufe wird euch in eurem täglichen Leben ein Hinweis oder ein Vorschlag gegeben. Darum müssen Gläubige diese vielen Tatsachen und Erfahrungen sammeln. 

Wenn ihr mit Menschen in Kontakt kommt, dann behandelt sie nicht leichfertig. Fragt euch immer, ob sie euch nicht etwas lehren können. Seid in eurem Herzen immer hungrig. Habt ein suchendes Herz, das erwartet, etwas von diesen Menschen zu empfangen. Was ist schließlich das Selbst? Ihr seid in einer Beziehung immer entweder ein Subjektpartner oder ein Objektpartner. Das bedeutet, dass ihr euch als Subjektpartner oder Objektpartner in einer festen Position befindet. Darum werdet ihr es sofort wissen, wenn ein Wesen erscheint, das euer Subjekt- oder Objektpartner werden kann. Wenn ihr Menschen habt, denen gegenüber ihr Zeugnis ablegen könnt, dann werdet ihr leicht wissen, was das für Menschen sind. Euer Geist wird vor Freude zu ihnen hingehen, und zwar durch Gedankenwellen. Jedes Gemüt hat seine eigene Wellenlänge. Ein Schlachter riecht nach Fleisch und ein Kleidungsverkäufer riecht nach Stoffen. Wie euer Körper seinen eigenen Geruch hat, so hat auch euer Gemüt seinen eigenen, einzigartigen Geruch. Es wird möglich sein, den Geruch des Gemüts wahrzunehmen.

Unser Körper hat so etwas Ähnliches wie einen Tastsinn, der mit allem Kontakt aufnimmt. Euer Gemüt sendet etwas wie unsichtbare elektronische Wellen aus, um nach seinem Objekt zu suchen. Darum sollten Gläubige denken, dass sie mit allem in einer wechselseitigen Beziehung stehen. Warum ist das notwendig? Weil wir viele Arten von Beziehung durch den Fall verloren haben. Der Fall hat unsere Bande mit der Natur, mit dem ursprünglichen menschlichen Wesen und mit Gott unterbrochen. Um die unterbrochenen Beziehungen der Welt wieder miteinander zu verbinden, müsst ihr immer danach suchen, selbst wieder verbunden zu werden. Diese Beziehungen können nur geknüpft werden, wenn ihr auf diese Weise handelt. Ohne eine solche innere Haltung werdet ihr niemals erfolgreich sein, eine Beziehung aufzubauen.

Ihr alle müsst ein Herz haben, das nach etwas sucht. Nachdem ihr morgens gebetet habt, solltet ihr fühlen können, dass an dem Tag etwas Gutes geschehen wird. Denkt aber nicht, dass etwas Gutes von allein geschehen wird, sondern fangt aktiv an, danach zu suchen, was es auch sein mag. Diese Art der inneren Haltung solltet ihr besitzen, wenn ihr ein Glaubensleben führt. Darum werden Gefühle und Erfahrungen und deren Umsetzung in Handlungen euch Leben geben. All das geschieht während eines halbwachen Zustands.

Wenn ihr auf eine höhere geistige Stufe kommt, was wird dann geschehen? Ihr werdet beginnen, Offenbarungen und Anweisungen zu erhalten. Ihr müsst die Offenbarungen analysieren. Anweisungen werden euch direkt von jemandem gegeben, aber mit Offenbarungen ist das anders, weshalb sie zu Problemen führen können. Ihr müsst Offenbarungen immer interpretieren. Einige Offenbarungen kommen verbal, andere visuell. Ihr könnt beispielsweise eine Vision haben, in der ihr seht, wie zwei Rehe an einem schönen Frühlingstag Wasser aus einer Quelle trinken und dann zu einem Berg in der Ferne blicken. Eine solche Vision symbolisiert grenzenlose Hoffnung und grenzenloses Glück. Derartige Phänomene werden stattfinden.

Solche Dinge sind kein Zufall. Der Himmel tut das, um euch zu helfen, das Feld eures Gemüts zu kultivieren. Warum muss das so sein? Das Feld eures Gemüts ist nicht flach wie eine Glasfläche, sondern es ist uneben. Es besitzt die Form einer flachen Oberfläche, aber die Form selbst ist uneben. Wenn also ein himmlischer Strahl auf die unebene Fläche eures Gemüts trifft, dann wird er in eine Richtung reflektiert, die der des auftreffenden Strahls entgegengesetzt ist, genau wie bei der Reflexion des Lichts. Visionen sind deshalb alle verschieden. Gott arbeitet auf diese Weise, um jeden Teil eures Gemüts zu erleuchten.

Nach der Stufe der Offenbarungen betretet ihr die Stufe, in der ihr solche Erfahrungen macht, wie sie im Buch der Offenbarung gefunden werden. Auf dieser Stufe betretet ihr die Geistige Welt und habt dort den ganzen Tag lang verschiedene Erfahrungen; ihr werdet so mit einer weit entfernten Welt verbunden. Ihr könnt die Grenzen eines Zustands erreichen, in dem ihr Gott in eurem täglichen Leben spürt. Ohne dass euer Glaube auf solchen Erfahrungen fußt, könnt ihr den Bereich von Gottes großem Willen nicht mit dem Bereich eures täglichen Lebens verbinden. Darum können wir Gläubigen ohne solche Erfahrungen nicht vertrauen. Glaube, der auf solchen Erfahrungen beruht, ist wichtig. Aus diesem Grund müsst ihr euch bemühen, in geistigen Dingen erleuchtet zu werden.

Während unsere Mitglieder beten, finden geistige Phänomene statt. Solche Dinge, die geistige Phänomene genannt werden, existieren in Realität. Die geistigen Kräfte fließen in unseren Körper wie eine elektrische Kraft. Wenn ihr solche Erfahrungen hättet, dann wäre das ganz klar für euch. Ihr werdet eine Kraft erfahren, die in euren Körper eindringt und stärker ist als euer normales Bewusstsein, so, als wenn ihr mit hohem Druck in Berührung kommt. Wenn ihr übernatürliche und übermenschliche Gefühle erlebt, dann wird euer Körper sie mit Sicherheit zurückweisen, da euer Körper die gefallene Natur in sich trägt. Euer Körper wird mit Sicherheit diese von Gott stammende göttliche Natur ablehnen.

Wenn irgendeine Art von göttlicher Natur mit Macht in die gefallene Menschheit fließt, können gefallene Menschen dadurch nicht in natürlicher Weise gereinigt werden. Wenn diese Kraft hineinfließt, dann geschieht das nicht auf einmal, sondern es erfolgt in einem hin und her zwischen plus und minus, wie auch Klangwellen einmal verstärkt und ein andermal gedämpft übertragen werden. Diese Kraft kommt manchmal stark und manchmal schwach, während sie unser Wachstum anregt. Ihr werdet Vibrationen empfinden und vielleicht sogar euer Bewusstsein verlieren. Geistige Kräfte können sehr stark wirken. Das alles manifestiert sich als geistige Phänomene.

Was wird dann als Nächstes geschehen, wenn ihr fortwährend solche Erfahrungen macht? Euer physischer Körper und eure physische gefallene Natur werden gereinigt und dadurch werdet ihr ganz natürlich dazu bewegt werden, diese Werke zu 100 Prozent zu akzeptieren. Wenn das geschieht, dann könnt ihr auch ohne diese geistigen Phänomene eine Ebene erreichen, die sogar noch höher ist, und ihr könnt dann alles erhalten, was der Himmel lehrt, ohne davon überwältigt zu sein. Ihr müsst diesen Kurs gehen, um diese Stufe der Reinigung zu erreichen, und ihr müsst auch durch die Phasen gehen, in denen ihr Offenbarungen und Anordnungen erhaltet.

Wenn ihr einmal die Stufe solcher Erfahrungen erreicht, dann wird euer Gemüt euch Anordnungen erteilen. Ihr werdet plötzlich stumm werden, wenn ihr versucht, mit jemandem zu sprechen, oder ihr werdet jemanden ausschimpfen, ohne es bewusst zu tun. Solche erstaunlichen Phänomene werdet ihr von Zeit zu Zeit erleben. Darum müsst ihr fähig sein, sie zu kontrollieren. Wenn ihr die Situation falsch handhabt, dann werden Menschen euch wie Verrückte behandeln. 

Es ist unbedingt notwendig, durch einen derartigen Weg zu gehen, auf dem ihr diese Erfahrungen macht. Ihr werdet stärker werden, wenn ihr die Position von jemandem erreicht, der durch die Prüfungen des Lebens gegangen ist, indem ihr das, was in euer Gemüt gelangt ist, gefühlt und erlebt habt. Ihr werdet nicht durch Bemerkungen von irgendjemandem beeinflusst werden. Bitte versteht, dass beides, also geistige Erfahrungen wie auch ihre Umsetzung, in eurem Glaubensleben von größter Bedeutung ist.

Was sollten wir tun, um diesen Zustand zu erreichen? Im Allgemeinen gibt es zwei Arten von Menschen. Die erste Art sind die so genannten Intellektuellen, die nach Wahrheit suchen. Sie akzeptieren nur die Dinge, die vernünftig erscheinen, und weisen alles ab, was dem entgegensteht. Die andere Art sind Menschen, die Dinge durch Gefühl und Intuition verstehen, anstatt durch Vernunft. In der Vereinigungskirche werden sie jeweils die intellektuellen und die geistigen Menschen genannt. Während intellektuelle Menschen zuerst nach äußerem Verständnis suchen und das dann auf die innere Welt anzuwenden versuchen, schauen geistige Menschen zuerst auf ihr inneres Gefühl und versuchen sie dann auf die äußere Welt anzuwenden. Wir können die Ersteren die nach innen gerichteten Typen nennen und die Letzteren die nach außen gerichteten. Das sind die zwei Arten von Menschen. 

Weil das so ist, mögen Intellektuelle im Allgemeinen kein Gebet. Wenn sie darüber nachdenken, dann erscheint es ihnen wie Aberglaube. Sie können dem Gebet nicht vertrauen und es gibt ihnen das Gefühl, als ob sie ihre eigene Existenz verleugnen müssten. Das sind die Intellektuellen. Sie suchen nach Wahrheit, indem sie Theorien bilden. Demgegenüber sind geistige Menschen mit einer Vorliebe geboren worden, den Namen Gottes gern anzurufen. Sie mögen einfach Gott und brauchen dafür keinen besonderen Grund auch keine Erklärungen. Es macht ihnen nichts aus, Mahlzeiten auszulassen, solange sie Gott Vater nennen können. Solche Menschen gibt es.

Allgemein gesprochen, welche Art von Menschen ist eurer Meinung nach darin erfolgreich, eine revolutionäre Bewegung zu schaffen? Intellektuelle können das nicht. Diejenigen, die im Bereich des Glaubens große Dinge erreicht haben, waren keine Intellektuellen, sondern sie waren meistens einfach und ohne Ausbildung – sie waren geistige Menschen.

Sie leben getreu ihren Gefühlen und kümmern sich nicht um die Welt. Sie machen genau, was Gott ihnen sagt. Es wird Situationen geben, in denen das, was sie tun, am Ende genau das Richtige war. Im Ergebnis werden sie zu großen Persönlichkeiten in der Geschichte. Der heilige Paulus war ursprünglich ein Intellektueller. Aber nachdem er auf der Straße nach Damaskus durch einen geistigen Blitz vom Himmel getroffen wurde, änderte er seine Einstellung und lebte von nun an durch den Glauben anstatt im Vertrauen auf seinen Intellekt. Er fühlte, dass die innere Suche, nicht die äußerliche Suche, einen revolutionären Weg eröffnet. Das veranlasste ihn, alles Äußere zu verwerfen und die Dinge zu respektieren, die innerer Natur waren. Dadurch wurde er zu einem Pionier der neuen christlichen Revolution.

Da das so ist, können diejenigen, die ihren Schwerpunkt auf die Vernunft legen, als große Führer der religiösen Welt des Geistes keine große Rolle spielen. Es gibt diese zwei Arten von Menschen, und ihr solltet wissen, zu welcher Gruppe ihr gehört. Im Allgemeinen sind geistige Menschen nicht gut im Denken, obwohl sie geistige Größen sind. Sie beginnen vielleicht kraftvoll, aber sie werden später schwach. Da sie also von Anfang bis Ende nicht beständig sind, überdauern sie keine Ewigkeit – an einem bestimmten Punkt fallen sie ab. Auf der anderen Seite können diejenigen, die gut im logischen Denken und mit der Wahrheit sind, aber geistig arm sind, auch nicht lange durchhalten. Darum müsst ihr euch bemühen, diese beiden Aspekte in eurem täglichen Leben zu verbinden.

Es wird gesagt, dass ihr Gott im Gebet und in der Wahrheit dienen müsst, also im Geist und in der Wahrheit. Das bedeutet, dass ihr einen Ausgleich schaffen und einen Zustand der Harmonie erreichen müsst. Die Menschen sollten zwischen der Geistigen und der Physischen Welt vermitteln. Ihr solltet im Zentrum der Geistigen Welt stehen und zu Menschen werden, die Vermittler sind, weil sie im Zentrum der Welt der Wahrheit stehen. Andernfalls könnt ihr nicht die vervollkommnete Position erreichen.

(76‑125, 02.02.1975)

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